Vampirgruft

 

 
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Rezension von Andy Winkler

Bereits 8 Jahre sind bei Veröffentlichung von Band 17, "Der kleine Vampir und die Tanzstunde" im Juni 2001 vergangen, dass die 16. und vorerst letzte Buchfolge vom kleinen Vampir ("Der kleine Vampir und Graf Dracula", ehemals "Anton und der kleine Vampir - Die Reise zu Graf Dracula") erschien. Der kleine Vampir Rüdiger, Anna und Lumpi kehrten darin nach Transsilvanien zurück (wo ihr Menschenfreund Anton sie im Urlaub auch besuchte) und gingen zum Schluss mit Graf Dracula als "Lehrlinge" auf Wanderschaft.

Für mich war Band 16 immer ein passender Abschluss für die Geschichten um Rüdiger & Anton gewesen, wenngleich mich der Gedanke, dass dies nun die letzte Geschichte sein sollte, auch etwas traurig stimmte. Um so überraschter, erfreuter und auch gespannter war ich, als ich 2000 erfuhr, dass die Autorin Angela Sommer-Bodenburg nun doch noch zwei neue Buchfolgen vom kleinen Vampir schrieb.
"Wie würde es weitergehen? Aus welchem Grund würden die Vampire zurück nach Deutschland kommen? Und würde Angela nach so langer Pause ein passender Übergang gelingen?"
Nun, am 01. Juni 2001 hielt ich endlich Band 17 "Der kleine Vampir und die Tanzstunde" in den Händen und begann bereits in meiner Mittagspause die ersten Seiten zu lesen...

Die Geschichte beginnt 3 Monate nach Antons Rückkehr von seinem Rumänienurlaub, zu dem der Psychologe Schwartenfeger Antons Eltern in Buchfolge 16 geraten hatte - um Anton von seinem übermäßigen Interesse an Vampiren zu "heilen".
Angeregt durch eine Lehrerkollegin, will Frau Bohnsack Anton dazu überreden, an einem Tanzkurs teilzunehmen - damit er endlich aus seinem "Schneckenhaus" heraus kommt und wieder Kontakt & Freundschaften zu anderen Kindern aufbaut. Anfangs wenig davon begeistert, lässt sich Anton letztendlich doch zu einer "Schnupperstunde" in der Tanzstunde Schwanenhals bewegen.
Herr Schwanenhals, welcher den Kindern Walzerunterricht erteilt, ist sehr auf Anstand, Höflichkeit & gegenseitige Achtung bedacht und ein wenig "angestaubt" - so ist er zum Beispiel gegen die Verwendung von "englischen Fremdwörtern".
Bei Antons ersten Walzerschritten mit der schönen Melanie (die Tochter der Lehrerkollegin von Frau Bohnsack) wird er jedoch von Rüdigers kleiner Schwester Anna durchs Fenster beobachtet, welche von diesem Anblick alles andere als begeistert ist...

Aber warum kamen die Vampire, die ja eigentlich in Rumänien bleiben wollten, nun doch nach Deutschland zurück? Nun, an dem zu lauten Glockengeläut der Kirchenburg von Viscri, in deren Keller die Vampire in Rumänien wohnten, lag es nicht...

Wie bereits geschrieben, ging die gesamte Vampirfamilie in der Buchfolge 16 zurück nach Transsilvanien / Rumänien, wo Rüdiger, Anna und Lumpi letztendlich mit dem Grafen Dracula als Lehrlinge auf Wanderschaft gingen. Diese "Lehrreise" sollte über mehrere Jahre gehen und auch danach wollten die Vampirkinder in ihrem geliebten Heimatland bleiben. Von daher stellte die Begründung, warum sie nun doch nach Deutschland zurückkehrten, neben der eigentlichen Story für mich einen wesentlichen Punkt des Buches dar.

Bei Rüdigers erstem Besuch bei Anton erzähle er ihm, wie es dazu gekommen ist: "Am meisten Ärger gab es natürlich mit Anna. Sie hat Dracula einen Oberpascha genannt, stell' dir das vor! Die beiden hatten Tag und Nacht Streit! ... Anna war es schließlich, die Dracula so genervt hat, dass er uns drei in Vampir-Unehren entlassen hat. Jetzt ist unsere ganze Familie gebannt - bis Dracula uns vergeben hat."

Den Grund für die Rückkehr finde ich persönlich etwas unglaubwürdig und auch zu schnell "abgehandelt". Ich hätte mir gewünscht, mehr darüber zu erfahren, was Rüdiger, Anna & Lumpi in den 3 Monaten mit Dracula erlebt haben. Und ich denke, auch Anton hätte hier im wirklichen Leben näher nachgefragt - ihn hätte es sicher ebenfalls interessiert. Auch, dass sich ein Vampir wie Dracula von 3 Vampirkindern auf der Nase herumtanzen lassen würde und sich nicht durchsetzen könne, könnte ich mir nur schwer vorstellen.
Alles in Allem finde ich die Wiedersehens-Szene etwas zu kurz und Antons Freude oder Überraschung ist mir zu wenig. Allerdings ist dieser Teil des Buches im Grunde der einzige, der mir nicht so gut gefällt.

...Als Anton den Vampirkindern von der Tanzstunde erzählt, sind diese davon sehr angetan und so kommt es -wie der Titel des Buches schon verrät- dass auch sie die Tanzstunde besuchen möchten. Zwar sind alle drei -Rüdiger, Anna und Lumpi- bereits geübte Tänzer, doch hat ihre Begeisterung für die Tanzstunde auch noch andere Gründe, als nur das Tanzen zu erlernen: Rüdiger hat offensichtliches Interesse an der schönen Melanie; Anna möchte lieber selbst mit Anton tanzen, als ihn so mit einem anderen Mädchen zu sehen; Und Lumpi erinnert sich gerne an den Tanz mit "Antonia" auf der Wiedervereinigungsparty in Transsilvanien zurück.*

Doch es kommt, wie es kommen musste: Die Tanzstunden enden mehr oder weniger im Chaos. Und als dann auch noch Olga, die große Liebe des kleinen Vampirs, im Tanzsaal erscheint...

*(Zu dieser Wiedervereinigungsfeier, die aufgrund der Rückkehr der Schlottersteins nach Rumänien gegeben wurde, mussten alle Vampire in Tracht erscheinen. Zwar hatten Antons Eltern zuvor glücklicherweise eine Tracht als Erinnerungsstück bei der Burghüterin der Kirchenburg von Viscri gekauft, allerdings eine Mädchentracht. Da Anton jedoch der Einladung der Vampirkinder zu dieser Feier nachkommen und daran teilnehmen wollte, ging er mit dieser Tracht als Vampirmädchen "Antonia" verkleidet zur Wiedervereinigungsparty. - Buchfolge 16, Der kleine Vampir und Graf Dracula).

Trotz, dass wie gesagt 8 Jahre zwischen Angelas letztem Buch über den kleinen Vampir und der neuen Folge 17 vergangen sind, ist ihr ein direkter Übergang gelungen, der die lange Zeit dazwischen nur wenig merkbar werden lässt. Nach wie vor mit Witz und Spannung geschrieben (auch der Vampirjäger Geiermeier und sein Gehilfe Schnuppermaul fehlen natürlich nicht), hat "Der kleine Vampir und die Tanzstunde" meine Bedenken weitestgehend beseitigen können, ob man es nicht doch beim Ende der 16. Folge hätte belassen sollen.
Allerdings wird es jetzt sicherlich schwieriger, nochmals ein gelungenes Ende und so einen passenden Abschluss wie in Band 16 für die Geschichten des kleinen Vampirs zu finden.


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