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Reisebericht Sommer 2010, Teil 1


Tag 1, 04. Juli 2010

Wie so oft hatte ich mir vorgenommen, meine Tasche nicht erst am letzten Abend zu packen, aber an dieses Vorhaben hielt ich mich auch diesmal nicht. Ein langer Schlaf wurde deshalb letztendlich durch die ebenso lange Suche nach dem Adapter für irische Steckdosen vereitelt. Entsprechend müde war ich, als ich am frühen Morgen zum Flughafen fuhr. Einen Parkplatz fand ich dort nur im hintersten Eck, so dass ich wenig begeistert eine Viertelstunde lang mein Gepäck durch die Sommerhitze bis zum Terminal zerren musste.

Nach einem recht unruhigen Flug mit dem obligatorischen Schreikind zwei Reihen vor mir landete ich um 13.15 Uhr am Kerry Airport, wo Birgit bereits auf mich wartete. Sie war schon zwei Wochen zuvor nach Irland geflogen und die restlichen Tage wollten wir dort gemeinsam verbringen.

Als wir den Mietwagen entgegen nahmen, war mir anfangs noch etwas mulmig zumute. Zwar hatte ich extra einen mit Automatik gebucht, aber ich war dennoch unsicher, was den Linksverkehr betraf. Allerdings gewöhnt man sich daran überraschend schnell, so dass ich bereits nach kurzer Zeit entspannt im Wagen saß und mit normalem Tempo fuhr.

Nach einem Stopp in Castleisland, dessen Burgruine leider auf Privatgrund steht und nicht besichtigt werden kann, fuhren wir weiter nach Adare. Der Verkehr in dem kleinen Städtchen war extrem, ein großes Kinderfest mitten im Ort tat sein Übriges, um ein schnelles Vorankommen zu verhindern. Zu unserer Enttäuschung konnten die Ruinen von Desmond Castle (erbaut um 1190, erstmals urkundlich erwähnt 1240, zerstört 1657) und der dahinter liegenden Grey Abbey nur mit Führung nach Vorheriger Anmeldung im "Adare Heritage Centre" im Stadtzentrum besichtigt werden. Nochmals in diesem Verkehr zurück und das Centre zu suchen hätte jedoch zu viel Zeit gekostet, so dass wir uns notgedrungen mit Fernaufnahmen von der Brücke aus begnügten.



Castleisland Castle & Desmond Castle (Adare)

Nachdem wir das schwierigste Stück, die Fahrt durch die Großstadt Limerick, hinter uns gebracht hatten, stießen wir wenig später auf die Ruine des einstigen Tower Houses von Cratloemoyle Castle direkt am Straßenrand. Dank einer Baustelle konnten wir dort jedoch nicht parken, so dass wir uns rückseitig über "duftende" Weideflächen und Zäune bis zur Burg durchschlugen. Hierzu sei erwähnt, dass sich eine Vielzahl irischer Ruinen auf privaten Weideflächen befinden, es dort aber ganz normal ist, für deren Besichtigung Gatter und Zäune zu überklettern.


Cratloemoyle Castle (Limerick)

Unser nächstes Ziel, Bunratty Castle im gleichnamigen Ort, kann für umgerechnet rund 13,- Euro zwar besichtigt werden, wir hatten es jedoch lediglich als Fotostopp eingeplant. Ruinen liegen mir nun mal mehr, als übervölkerte Touri-Burgen.

Schon um 970 lag an der Stelle, an der Bunratty Castle später erbaut wurde, ein Handelsplatz der Wikinger. Im 13. Jahrhundert erkannten auch die normannischen Eindringlinge die günstige Lage des Ortes und ließen sich die Marktrechte sichern. Die erste Holzfestung an dieser Stelle wurde 1250 von dem Normannen Robert de Muscegros errichtet. 20 Jahre später baute Thomas de Clare, dem die Ländereien zugesprochen worden waren, eine steinerne Burg an gleicher Stelle. Zu jener Zeit hatte der Ort Bunratty bereits 1000 Einwohner. Unter Richard de Clare wurden die Burg und der Ort während der irisch-normannischen Auseinandersetzungen im Jahre 1318 vollständig zerstört. Sie wurde sofort auf Weisung des Königs von England wieder aufgebaut, fiel aber schon 1332 erneut den Truppen der O´Briens und MacNamaras zum Opfer. Auf den Ruinen wurde 21 Jahre später von Thomas Rokeby ein Neubau errichtet. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts machte Donach O´Brien, auch als der "Great Earl" bekannt, Bunratty zu seinem Hauptquartier und baute die Burg schlossartig aus. 1690 wurden alle irischen Adligen enteignet und entmachtet, so dass die Burg in die Hände der britischen Regierung fiel. Im Jahre 1950 erwarb Lord Gort Bunratty Castle, restaurierte es im ursprünglichen Stil und machte es 1960 der Öffentlichkeit zugänglich. (Quelle: F. Wallace, "Bunratty - Schloss & Historischer Park - Ein Fenster zur Vergangenheit")

Vom unweit gelegenen Rossmanagher Castle besichtigten wir lediglich die Ruinen des Torhauses, durch welches heute eine Straße führt. Die eigentliche Burg, die Ruinen eines einfachen Tower Houses, liegen von dort rund 15 Gehminuten entfernt auf einem kleinen Hügel.


Bunratty Castle & Rossmanagher Castle

Das Mountcashel Castle, ebenfalls einst ein Tower House von 1480, konnte nur von außen besichtigt werden, so dass wir es nur kurz umrundeten und ein paar Fotos machten.


Mountcashel Castle

Das nächste und gleichzeitig letzte Besichtigungsobjekt des heutigen Tages war zudem auch das schönste - die Ruinen der Quin Friary. Die Abtei, welche 1433 gegründet wurde, geht auf eine Burg mit ehemals vier starken Rundtürmen aus dem Jahr 1280 zurück. Diese lag bereits in Ruinen, als man die Quin Abbey auf ihren Mauern erbaute. Der letzte Mönch von Quin starb 1820 im Alter von 80 Jahren.

Hinter der Ruine, auf die Grabkreuze ihre Schatten warfen, grasten Kühe, an denen ich mich mit gebührendem Abstand vorbei schleichen musste, um auch rückseitige Aufnahmen machen zu können. Dort waren noch die Fundamente zweier Rundtürme der einstigen Burg zu sehen.



Quin Abbey

Es dämmerte bereits, als wir am späten Abend Galway erreichten. Im Ocean Crest Guesthouse bezogen wir unser Zimmer im obersten Stockwerk, fuhren nochmals zum Essen in Stadt und fielen schließlich kurz nach Mitternacht ins Bett.


Das Ocean Crest Guesthouse in Galway und der Blick aus unserem Fenster (das runde oben links)


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