Rumaenienburgen

 

 
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~ Tagebuch & Fotos meiner zehnten Rumänienreise, Dez. 2010 - Jan 2011 ~
 

2. Tag - 27. Dezember 2010

Um 8.00 Uhr nahmen wir den Mietwagen entgegen, trafen uns mit Miri & Attila und fuhren nach einem kurzen Einkauf von Lebensmitteln Richtung Südosten. Kaum hatten wir die ausgebaute E60 hinter Cluj (Klausenburg) verlassen, wurde schnell deutlich, dass der kleine Mietwagen auf den zwar geräumten, aber nur mit Split gestreuten Nebenstrecken selbst bei unwesentlichen Steigungen hoffnungslos überfordert war. Immer wieder rutschten die Reifen weg und ich hatte auch bei geringem Tempo Mühe, das Auto halbwegs in der Spur zu halten. Entspanntes Fahren sieht anders aus...

Nichts desto trotz erreichten wir nach gut 40 Km das abgelegene Dörfchen Moara de Padure, parkten am Straßenrand und begannen den Aufstieg zu Cetatea Lita, der Ruine einer ehemaligen Komitatsburg aus dem 13. Jahrhundert. Aus dem Ort liefen uns zwei Hunde zu, die uns fortan durch den Wald begleiteten. Hatte ich den Weg vom Sommer 2006 als einfach in Erinnerung, erwies er sich bei Schnee, auf dem man oberhalb eines ungesicherten Abhangs mehrfach wegrutschte, als umso schwieriger. Miri aus Deutschland gab sich nach einer Viertelstunde geschlagen und ging zurück zum Auto, während Miri aus Cluj, Attila und ich uns weiter nach oben kämpften. Nur wenige Meter später war der Pfad abgegangen, so dass wir uns am Hang entlang schlängeln mussten, bis kurz darauf aufgrund des Schnees gar kein Weg mehr erkennbar war. Umzukehren kam für mich jedoch nicht in Frage, auch wenn der nun folgende Aufstieg querfeldein zugegebenermaßen ziemlich an meinen Kräften zehrte. Anstatt Chips und Cola hätte ich mir in den Wochen zuvor besser etwas Bewegungstraining verordnen sollen... Die beiden Hunde hatten da sichtlich weniger Mühe. ;-)

Irgendwann hatten wir es aber geschafft. Während Miri aus Cluj sich mit der Ansicht der Burg vom tiefer gelegenen Plateau aus begnügte, kletterten Attila und ich auch noch das letzte Stück bergauf und wurden trotz fehlender Sonne mit einer schönen, wenn auch nebligen Rundumsicht belohnt.


Cetatea Lita (Ungarischlitta), Litenii de Sus

Ärgerlicherweise musste ich vor Ort feststellen, dass von dem angeblichen Bildstabilisator meiner neuen kleinen billig-Videocam nichts zu merken war und sie lediglich ziemlich wacklige Filme lieferte. Ich habe trotzdem immer wieder mal ein paar Aufnahmen gemacht, von denen ich vereinzelt welche in diesen Reisebericht einfüge.

Anm.: Leider konnte ich bei den Videos nicht immer die eigentlich dafür von mir gewünschte Hintergrundmusik verwenden, da die entsprechenden Songs von youtube nicht akzeptiert wurden. Bei zwei Filmen habe ich deshalb gleich ganz auf Musik verzichtet, auch wenn der Originalton der Aufnahmen überaus leise ist.
 


 

Am Auto bekamen unsere treuen Begleiter als Belohnung natürlich eine Portion Hundefutter. Zurück über Baisoara und weiter Richtung Süden kämpfte sich das Auto die vereiste Straße den Hügel hinauf, was doch ziemlich meine Nerven strapazierte, bis wir im Tal auf der anderen Seite die Pestera de la Buru erreichten. Die künstliche Höhle war nicht sonderlich tief, bot mit Stalagmiten aus Eis und Spiegelungen im Wasser aber dennoch ein schönes Bild.


Pestera de la Buru

Wir überquerten die Hauptstraße -75- zwischen Turda (Thorenburg) und Campeni und fuhren über Rimetea weiter nach Coltesti. Zwar waren dank des festgefahrenen Schnees die unzähligen Schlaglöcher weitestgehend verfüllt, die Straße jedoch dadurch nicht viel besser befahrbar. In Coltesti angekommen, wo wir eigentlich die Ruine der Cetatea Trascaului besuchen wollte, hüllte Nebel die umliegende Landschaft in einen milchigen Schleier. Von der Burg war nichts zu sehen und meine Hoffnung auf eine schöne Fernaufnahme im Schnee zunichte gemacht. Das Einfahren in eine Seitenstraße hätte ich mir auch besser gespart, denn kurz darauf blieb ich im Schnee stecken. Ich habe es dann lieber Attila überlassen, den Wagen dort wieder raus zu manövrieren...
 



Cheile Valisoarei

Notgedrungen ließen wir Coltesti unverrichteter Dinge hinter uns und folgten der Straße durch die Schlucht von Valisoara nach Aiud, bis wir am späten Nachmittag in der Ortschaft Sancrai (Königsdorf) ankamen. Erst vor kurzem hatte ich über GoogleEarth das dortige Castelul Kemeny ausfindig gemacht, ein verlassenes Schloss aus dem Jahr 1890, in dem zuletzt wohl eine Schule und / oder Klinik untergebracht war. Die Räume waren wie erwartet weitestgehend leer und auch die Bausubstanz ließ bereits sehr zu wünschen übrig, aber dennoch gab es mit Stuckdecken, rostigen Türverriegelungen und blätterverzierten Treppengeländern noch einige Motive, die interessant für mich waren. Lediglich, dass ich mein Stativ im Wagen gelassen hatte und deshalb die ISO-Zahl meiner Kamera deutlich hochschrauben musste, um wenigstens halbwegs verwacklungsfreie Aufnahmen zu bekommen, ärgerte mich im Nachhinein.


Castelul Kemeny, Sancrai (Königsdorf)





 

In Aiud (Straßburg am Mieresch) schossen Miri und ich schließlich noch ein paar Außenaufnahmen der dortigen Burg, bevor wir uns auf den Rückweg machten. Da unser Auto jedoch selbst bei 40 km/h auf der Schnellstraße kaum noch geradeaus fahren konnte, rief Miri aus Cluj den Mietwagen-Verleiher an und schilderte ihm die Situation. Ich hatte schließlich keine Lust, auf den Touren der nächsten Tage im Graben zu landen. Glücklicherweise bin ich bei "Transsilvania Autorent" schon seit Jahren Kunde, so dass der Verleiher uns zusicherte, das Auto am nächsten Morgen zu tauschen und mir einen größeren Wagen zum gleichen Preis zu überlassen.


Cetatea Aiud (Straßburg am Mieresch)

Der Magen hing uns mittlerweile in den Knien und so gingen wir zusammen in Cluj als erstes etwas Essen, wozu ich Miri & Attila einlud. Ich orderte mein "Standartgericht", gegrillte Hähnchenbrust mit Pommes und Salat, und ließ mir dazu zwei alkoholfreie Cocktails schmecken. Nach einem letzten Fotostopp an der Stadtmauer brachten wir Miri & Attila zu ihrem Auto und halfen ihnen noch, es von Schnee und Eis zu befreien. Anschließend waren wir wirklich mehr als reif fürs Bett.


Stadtmauer Cluj-Napoca (Klausenburg)


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