Vampirgruft

 

 
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(in chronologisch umgekehrter Reihenfolge)

© Harald Wiese
 


7. Interview, Oktober 2015

1. Andy: Eigentlich sollte der vor gut sieben Jahren erschienene 20. Band, "Der kleine Vampir und die letzte Verwandlung" die letzte Folge aus der Buchreihe "Der kleine Vampir" sein. Was hat dich dazu bewegt, diese Entscheidung zu revidieren und wann war das?
 
Angela: Gute Frage... Ich hatte vor ca. drei Jahren Lust bekommen, die Geschichte vom Kleinen Vampir, Anton und Anna noch weiterzuerzählen. Ursprünglich plante ich eine dreiteilige Serie, in der Anna und Anton im Mittelpunkt stehen würden. Aber beim Schreiben merkte ich, dass es keine eigenständige Serie werden sollte, sondern der letzte, finale Band meiner Geschichte vom Kleinen Vampir. Da es jedoch Anna ist, die den Kontakt zu Anton wieder aufnimmt und die etwas für sie ungeheuer Wichtiges klären will - eben die Frage aller Fragen, die sie Anton noch nie gestellt hat -, bleibt Rüdiger zunächst im Hintergrund.
 
 
2. Wie lange hast du an "Der kleine Vampir und die Frage aller Fragen" geschrieben, bis es endgültig fertig war?
 
Drei Jahre. 
 
 
3. Stand die Art des Endes in Band 21 von Anfang an für dich fest oder hat sich das Finale während des Schreibens entwickelt?
 
Das Ende stand mir ganz klar vor Augen. Aber der Weg dorthin war doch recht lang und mühevoll - nicht nur für Anton, der immer wieder zaudert. Anfangs will er ja auch nur die Sommerferien mit Anna und ihrer Familie verbringen...
 
 
4. "Der kleine Vampir und die Frage aller Fragen" ist mit 240 Seiten rund 100 Seiten länger, als der Durchschnitt der bisherigen Bände (was mich extrem freut!). Hattest du von Anfang an vor, einen umfangreicheren Abschluss zu schreiben oder hat es erst beim Schreiben so ergeben?
 
Das hat sich beim Schreiben tatsächlich so ergeben. Ich finde übrigens, dass Rowohlt mit diesem letzten Band ein superschönes Buch herausgebracht hat. Es hat sich im Verlag auch niemand beklagt, dass mein Manuskript so lang geworden war.
 
 
5. Gab es Teile im Buch, die du später verworfen oder grundlegend geändert hast?
 
Wie gesagt, zunächst hatte ich einen ganz anderen Ansatz. Während des Schreibens habe ich natürlich - wie jedes Mal - Dinge umgeschrieben, Seiten überarbeitet usw. Seltsamerweise scheint das Schreiben mit den Jahren nicht leichter, sondern schwieriger zu werden.
 
 
6. Nun ist endgültig "Schluss", zumindest mit der Buchreihe; andernfalls würde es schließlich unglaubwürdig. Fällt dir das schwer/bist du diesbezüglich auch etwas wehmütig? Oder eher froh, ein gelungenes Ende gefunden zu haben?
 
Wehmütig - ja, doch. Immerhin haben mich die Figuren so lange begleitet. Aber sie werden mich natürlich nie wirklich verlassen. Auch deshalb nicht, weil in jeder Figur etwas von mir selbst steckt. Mit dem Ende war und bin ich natürlich sehr zufrieden...
 
 
7. Die reguläre Buchreihe des kleinen Vampirs ist beendet. Besteht stattdessen die Möglichkeit, dass du irgendwann vielleicht eine Art "zweites Nächtebuch" schreibst (wie es einst mal geplant war)? Oder schließt du das aus?
 
Man könnte natürlich von dem veränderten Anton erzählen: Wie sein neues Leben aussieht, ob er seine Eltern noch besucht, usw. Der Fantasie sind wie immer keine Grenzen gesetzt. Doch ich bezweifle, dass ich noch einmal darüber schreiben möchte.
 
 
8. Rüdiger, Anna & Co setzen sich trotz des finalen Bandes ja nicht "aufs Altenteil". So ist derzeit ein animierter Kinofilm in der Produktion. Was kannst du darüber berichten und wie weit ist man diesbezüglich aktuell mit der Umsetzung?
 
Halloween 2017 soll er in die Kinos kommen - weltweit, denn obwohl es den Film noch gar nicht gibt, wurde er bereits in viele Länder verkauft. Ab Mitte 2016 wird man sich dann erste Szenen auf YouTube usw. anschauen können.
 
 
9. Was sind deine nächsten Pläne? Wirst du weiter schreiben, ist evtl. gar ein neues Buch am Entstehen? Oder wirst/möchtest du dich jetzt (ggf. erst mal) eher auf andere Dinge (Reisen, deine Malerei, was auch immer) konzentrieren?
 
Hm, wenn ich das wüsste... Im Moment steht eine weiße Leinwand auf meiner Staffelei. Und ich habe auch einige Ideen zu einem neuen großen Bild.
 
 
10. Wie stehen die Chancen, dass du und Burghardt noch mal für eine Lesereise nach Deutschland kommt?
 
Zum Start des Kinofilms werden wir sicher nach Europa kommen. Dass ich noch einmal eine Lesereise mache, kann ich mir im Moment nicht vorstellen. Aber wer weiß? Man soll nie "nie" sagen – alte Vampirweisheit.
 
 
11. In Band 21 ist zu lesen, dass Vampire bei der Nutzung elektronischer Geräte Kopfschmerzen bekommen und sie diese deshalb meiden. Wie verträgt sich das mit "Annas Blog" auf deiner Website http://www.AngelaSommer-Bodenburg.com?
 
Anna bekommt durchaus Kopfschmerzen, wenn sie sich die Website ansieht. Umso mehr ist zu würdigen, dass sie dennoch gelegentlich etwas postet, finde ich.
 
 
>>Hinweis für alle, die "Der kleine Vampir und die Frage aller Fragen" noch nicht gelesen haben: Die nächste Frage sowie Angelas Statements im Anschluss betreffen mitunter den Ausgang von Band 21!<<
 
 
 
12. In allen vorherigen Bänden war es für Anton quasi immer ausgeschlossen, selbst zum Vampir zu werden. Wie kam es dazu, dass du seinen Standpunkt dazu im Finale nun doch geändert hast? 
 
Das wird, glaube ich, in dem letzten Band ganz gut erklärt. Es ist ja auch so, dass Antons einzige echte Freunde Rüdiger und Anna sind. Die beiden würde er für immer verlieren, wenn er erwachsen würde - und genau das will er nicht.
 


 

6. Interview, April 2013
(Gesammelte Fragen von Angela Sommer-Bodenburg's Lesern & Fans. Ähnliche Fragen habe ich zusammengefasst und, da ich Angela jetzt bereits so lange kenne, alle von der "Sie-" in die "Du-Form" umformuliert)
 

1. Im Oktober 2012 erschein Anna von Schlottersteins Nächtebuch. Wie waren bislang die Reaktionen darauf?

Sehr positiv. Den Fehler mit Rüdigers Geburtstag haben mehrere entdeckt; er soll bei der Nachauflage korrigiert werden, hat mir der Verlag zugesichert.



2. In ihrem Nächtebuch beschreibt Anna Dinge, die bereits aus den Büchern bekannt waren, aus ihrer Sicht. Ebenso erfährt man aber auch viel Neues aus der Vergangenheit, was für mich persönlich besonders interessant war. Es hätte ruhig noch viiieeel mehr sein können. Wird es von Anna von Schlottersteins Nächtebuch eine Fortsetzung geben (Anm.: diese Frage kam mitunter am häufigsten), in der man noch mehr erfährt, oder wird es gar eine eigene Buchreihe, wie es „Der kleine Vampir“ ist? Erzählt Anna vielleicht auch etwas darüber, wie es nach Band 20 vom kleinen Vampir weiter ging?

Ja! Ich habe gerade mit einem neuen Buch begonnen! In diesem Buch steht Anna im Mittelpunkt. "Annas Nächtebuch" ist sozusagen die Brücke von der 20 bändigen Reihe "Der kleine Vampir" hinüber in die Welt der Vampire. Und diesmal wird Anton ein Teil der Vampirwelt werden. Auch für mich ist das ungeheuer spannend und aufregend. Das Schreiben macht mir wahnsinnig viel Spaß und ich komme mit meinem neuen Buch so gut voran, wie ich es mir kaum vorstellen konnte. Aber natürlich guckt mir Anna beim Schreiben über die Schulter!



3. In der Vergangenheit wurde oft der Wunsch nach einem dickeren Buch über den kleinen Vampir geäußert. Wenn es eine Fortsetzung von Annas Nächtebuch gibt, wird sich dieses in etwa an den bisherigen Seitenzahlen orientieren  oder steht das noch nicht fest? Liegt die Seitenzahl deiner bisherigen Bücher über Rüdiger und Anna in der Zielgruppe begründet, war es der Wunsch vom Verlag oder hatte es andere Gründe?

Sicherlich hatte der Umfang der Bücher etwas mit meiner "Zielgruppe" zu tun. Mir ging es anfangs ja vor allem darum, Kinder zum Lesen von Büchern zu motivieren. Damals war ich Grundschullehrerin und wusste aus eigener  Erfahrung, wie schwierig diese Aufgabe war. Und natürlich hat es geholfen, dass meine Bücher aus kurzen Kapiteln bestanden und insgesamt nicht so lang waren, so dass auch ungeübtere Leser Erfolgserlebnisse hatten, was mir sehr  wichtig war. Die Unterstellung, meine Bücher seien "einfach" geschrieben, ärgert mich allerdings immer ein wenig. Es steckt viel Arbeit darin, "einfach" zu schreiben.
Annas Nächtebuch ist nun mit fast 190 Seiten deutlich länger geworden. Wie lang das neue "Anna"-Buch werden wird, weiß ich im Augenblick noch nicht. Aber ich plane insgesamt drei Bände.



4. Band 20, Der kleine Vampir und die letzte Verwandlung, war nach deiner Aussage die letzte Buchfolge. Wird es wirklich keine neuen Bände mehr geben?

siehe oben

5. Wie reagierst du, wenn Rüdiger eines Abends auf deiner Fensterbank oder in deinem Zimmer sitzt und dich überreden will, doch wieder über ihn zu schreiben?

Süße Frage! Ich gehe erst mal auf einen Nachtflug mit ihm und dann reden wir in Ruhe darüber. Aber ich glaube, Rüdiger genießt seinen vampirischen Ruhestand und die Privatsphäre, die er jetzt wieder hat.



6. Ist Rüdiger nicht etwas traurig oder gar eifersüchtig auf Anna? Es könnte ja sein, dass er sich (trotz 20 Büchern) jetzt irgendwie zurückgesetzt
fühlt.


Ja, das ist richtig. Aber er hat sich wieder mit Olga versöhnt und das lenkt ihn ab. In dem neuen Buch wird er nur eine Nebenrolle haben. Es werden sogar ganz neue Vampire auftreten und auch das ist eine Herausforderung, auf die
ich mich jetzt schon freue.



7. Wie geht es mit dem kleinen Vampir weiter, jetzt wo es keine neuen Bücher über ihn mehr gibt? Sind neue Theater- oder Musicalproduktionen geplant?

Wir werden demnächst eine 3 D Animation sehen. Hoffentlich mit vielen Folgen. Auch eine neue Real-Verfilmung ist keineswegs ausgeschlossen.
Wolf-Dietrich Sprenger und ich haben Pläne für ein drittes Theaterstück: "Der kleine Vampir in Gefahr".



8. Der kleine Vampir ist die bekannteste deiner Buchserien. Ursprünglich hattest du diese mit Band 16, Der kleine Vampir und Graf Dracula, schon mal beendet, dich schließlich aber doch dazu entschlossen, die Geschichten um  Rüdiger, Anna, Lumpi und Anton fortzuführen. Was hat dich dazu bewegt? Und fiel es dir schwer, nach acht Jahren wieder mit dem Schreiben am kleinen Vampir zu beginnen und einen Anschluss an die Geschichte zu finden?

Was mich dazu bewegt hat, kann ich gar nicht mehr mit Sicherheit sagen. Wahrscheinlich hatte ich einfach Lust, noch mehr Zeit mit meinen Figuren zu verbringen. Es war auch gar nicht schwer, den Anschluss zu finden. Im  Gegenteil: Wenn ich mit einer Geschichte über den Kleinen Vampir (oder Anna) beginne, ist es, als würde ich nach Hause kommen.



9. Wird man irgendwann etwas darüber erfahren, was die Vampire in der Lehre bei Dracula gelernt und erlebt haben?

Man wird lesen, was Anna lernen musste, um Obervampirin zu werden. Sicherlich wird man auch das eine oder andere über die Lehrzeit bei Dracula erfahren.



10. Was war Annas Lieblingsessen, bevor sie Vampir wurde?

Beeren! Schwarze und rote.



11. Steigt Anna jetzt als Elisabeths Nachfolgerin groß ins Vampir-Parfümgeschäft ein (sie hat evtl. Zugang zu neuen Bestandteilen^^) oder wird sie dafür in Zukunft keine Zeit mehr haben?

Das könnte durchaus geschehen ... Kommt Zeit, kommt Zahn, kommt Parfüm!



12. Wie weit würde Anna gehen, falls Anton eine neue Freundin hätte? Wäre sie in der Lage, Anton oder dessen Freundin etwas anzutun? Liebeskummer kann einige verborgene Wesenszüge an die Oberfläche bringen, aber würde sie sich zu so was hinreißen lassen?

Ich habe in der Schule die Geschichte vom Kaukasischen Kreidekreis gelesen - wie wahrscheinlich alle, die in den 60ern zur Schule gingen. Diese Geschichte hat mich sehr beeindruckt. Und wie sich in der Geschichte die Magd Grusche verhält, so sehe ich Anna: Sie würde lieber loslassen, als Anton weh zu tun. Und deshalb wird Anton immer wieder zu Anna zurückkehren, falls er sich einmal von ihr trennen sollte.



13. Für Band 16, Der kleine Vampir und Graf Dracula, bist du damals zur Recherche selbst nach Transsilvanien gereist. Gerade dieser Hintergrund gibt dem Buch eine besondere, authentische Note. Wie hast du das Land erlebt?  Welche Erlebnisse waren für dich dort besonders prägend, was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?

Besonders die Armut und die Nahrungsmittelknappheit. Und dann, am Ende unserer Reise, der Augustputsch in Moskau : Wir saßen in unserem Hotel in Hermannstadt, demselben wie im Buch. Auf dem Fernsehschirm konnten wir  verfolgen, was in Moskau passierte. Wir hatten Angst, dass wir nicht mehr über die rumänische Grenze nach Ungarn zurückkommen würden. Als wir dann zwei Tage später Ungarn erreichten, wo es auch wieder reichlich zu essen  gab, fühlten wir uns fast wie im Paradies.
In Erinnerung geblieben sind mir aber auch die Schönheit des Landes, die malerischen kleinen Dörfer, die alten Wehrkirchen, die gastfreundlichen Menschen, die wir getroffen haben. Und die vielen herrenlose Hunde.
 

© Burghardt Bodenburg, 1991
Angela Sommer-Bodenburg im Kloster Moldovita während ihrer Rumänienreise 1991
(
© Burghardt Bodenburg, 1991. Die anderweitige Veröffentlichung des Fotos ist nicht gestattet.)



14. Deine Reise nach Transsilvanien liegt nun schon viele Jahre zurück. Vieles hat sich seit dem dort verändert. Warst du zu einem späteren Zeitpunkt (vielleicht für Recherchen zu Annas Nächtebuch) noch mal in Rumänien oder hast du vor, irgendwann noch mal dorthin zu reisen?

Ich war seitdem nie wieder in Rumänien. Aber ich würde mir gern Herkulesbad ansehen. Vielleicht klappt es ja noch mal?



15. Wie hast du die Orte für Anna von Schlottersteins Nächtebuch (z.B. Herkulesbad oder die Burg Schlotterstein) ausgewählt und wie bist du bei der Recherche vorgegangen?

Ich habe in meinen Reiseführern und meinen eigenen Aufzeichnungen nachgelesen. Sehr hilfreich war natürlich das Internet.
Und Andy Winkler, unser Rumänien-Spezialist, hat mir mit wunderbaren Informationen und vielen großartigen Fotos, die er gemacht hat, zur Seite gestanden.



16. Wie bist du auf die Idee gekommen, ausgerechnet Geschichten über einen kleinen Vampir zu schreiben, der sich mit einem Menschenjungen anfreundet?

Das habe ich auf meiner Website ausführlich beantwortet.



17. Wenn du heute so auf die 20 Bände zurückblickst, gibt es irgendwelche Stellen, die du heute anders schreiben würdest?

Ich glaube nicht. Aber ich bin kein Mensch, der furchtbar gern zurückblickt. Mich interessiert eigentlich nur das, was noch vor mir liegt.



18. Wenn man mal kurz vergessen würde, dass es sich um eine Kinderserie handelt, könntest du dir als Ende der Geschichte vorstellen, dass Anton sich doch dazu entschließt, Vampir zu werden?

Absolut.



19. Gibt es irgendwelche Szenen, die du schon im Kopf hattest, die es dann aber doch nicht in die Geschichte geschafft haben? Wenn ja, welche zum Beispiel?

Sicher. Jede Seite, die es ins Buch "schafft", wurde von mir mindestens zehnmal überarbeitet. Und bei diesem Prozess bleiben manchmal auch ganze Kapitel auf der Strecke, Personen werden wieder ausgeladen. Manchmal gibt es  auch Einwände von Seiten meines Verlages. All das gehört aber zur ganz normalen Arbeit des Bücherschreibens.



20. Gab es bestimmte Vorlagen für die Namensgebung der Charaktere Anna, Anton, Rüdiger und Lumpi?

Manche Charaktere sind in meiner Fantasie bereits so weit geformt, dass sie schon ihren Namen haben. Das galt für diese vier Charaktere ganz bestimmt. Bei anderen suche ich lange. Manchmal ändere ich einen Namen sogar mitten im Buch, (was sehr lästig, aber nicht zu ändern ist). Und oft haben mein Mann und ich einen Heidenspaß, wenn wir uns gemeinsam Namen ausdenken. Das war der Fall bei "von Schlotterstein".



21. Wie bist du auf den Namen „Lumpi“ gekommen? Ist das eine Kurzform oder leitet sich der Name von „Lump“ („Lumpi“ = Verniedlichung von „Halunke“) oder „Lumpen“ (= zerschlissene Kleidung) ab.

Lumpi kommt von "Lump". Aber so hieß er von Anfang an. Ich finde den Namen auch richtig lieb und süß. Ich mag Lumpi!



22. In den Büchern aus dem Bertelsmann Verlag hatte Rüdiger schwarze Haare. In den Bänden von Rowohlt war der kleine Vampir erst blond und später rothaarig (wobei ich ihn mir nach wie vor schwarzhaarig vorstelle). Wie  findest du das und welche Zeichnungen gefallen dir am besten?

Rüdiger ist schwarzhaarig! Amelie hat seine Haare rotbraun gemacht, damit sie sich von dem jeweiligen Nachthimmel abheben, nehme ich an. Schwarz auf schwarz wäre ja nicht sehr gut zu erkennen. Amelies Zeichnungen sind  inzwischen auch zu Klassikern geworden, und diese Zeitlosigkeit finde ich wunderbar.



23. Du hast lange in der Nähe von Hamburg gelebt. Standen für die Orte in den Büchern (z.B. der Friedhof, Antons Wohngegend etc.) reale Orte Pate und wenn ja welche?
(Anm.: siehe hierzu auch http://www.gruft-der-vampire.de/spurensuche_bauernhof.htm und http://www.rumaenienburgen.com/transsilvanien2.htm)

Am Ende der Straße, in der ich aufwuchs, gab (und gibt) es einen Friedhof. Der ist das Modell für Rüdigers Friedhof. Aber er war natürlich viel gepflegter als in den Büchern. Doch die Angst, die ich als Kind dort verspürte, ist in die Bücher eingeflossen. Eine unheimliche Kapelle gab es auch, ebenso ein Gebäude, in dem die Toten aufgebahrt wurden. Meine Freundin wohnte sogar direkt neben dem Friedhof. (Es ist ein Vorort von Hamburg: Lohbrügge. Die Straße ist die Marnitzstraße.)



24. Eine für mich sehr interessante und geheimnisvolle Figur in deinen Büchern vom kleinen Vampir ist Igno von Rant. Wie bist du auf diese Figur gekommen?

Er kam, als ich ihn brauchte. Geheimnisvoll finde ich ihn auch.



25. Ob er (Igno von Rant) Professor für Vampirologie ist, wie Anton vermutet, wird nie aufgeklärt. Hast du diesen Punkt bewusst nie beantwortet oder würdest du es jetzt tun?

Ich dachte, ich hätte es beantwortet. Natürlich ist er Professor für Vampirologie!



26. In Band 9 äußert Herr Schwartenfeger, dass Igno von Rant wirklich ein Vampir sei, da dieser eindeutig kein Spiegelbild hätte. Später, in Band 13, erfährt man jedoch, dass er doch ein Mensch ist. Wie erklärt sich das? Ist Herr Schwartenfeger in eine Art Verschwörung eingebunden oder war es ein versehentlicher Fehler deinerseits? Oder wollte Herr Schwartenfeger so sehr unbedingt einen echten Vampir haben, dass er Anton bewusst angelogen hat (in der Hoffnung, dass Anton dann tatsächlich Kontakt zwischen einem echten Vampir und Herrn Schwartenfeger herstellt)?

Die letzte Vermutung finde ich sehr gut. Ich habe es mir selbst aber anders überlegt: Manchmal will man Dinge so sehr, dass einem die eigenen Fantasie einen Streich spielt. Schwartenfeger wollte, dass Igno von Rant kein Spiegelbild haben sollte. Und deshalb hat er - unbewusst - den Spiegel so gehalten, dass er seinen Patienten tatsächlich nicht darin sehen konnte. Es ist ja auch nur ein kleiner Handspiegel, und Schwartenfeger muss es sehr diskret machen. Den Spiegel dabei falsch zu halten, ist also gar nicht sooo schwierig.



27. Ich habe wiederholt bemerkt, dass Lumpi in den Büchern auffälliges Interesse am gleichen Geschlecht zeigt. Seine Verbindung zu den Jungs aus der Männergruppe oder seine Freundschaft zu Schnuppermaul scheinen zumindest
tiefer zu gehen. Hast du Lumpi absichtlich so beschrieben, um seine Selbstfindungsphase in der Pubertät (aus der er ja nie mehr heraus kommt) hervorzuheben oder ist Lumpi tatsächlich homosexuell? Offen angesprochen, bzw. beantwortet, wird diese Frage in den Büchern nie. Hast du es, wenn Lumpi wirklich schwul ist, bislang aufgrund von möglichen Negativreaktionen verschwiegen oder weil es der Phantasie der Leser überlassen bleiben soll? Dass es ein Kinderbuch ist, dürfte in Hinblick auf den Abbau von Vorurteilen ja eigentlich kein Argument sein.

Lumpi ist natürlich schwul. Und stolz darauf! Heute erfährt dies sicherlich mehr Akzeptanz als in den Achtzigern. Und wenn ich mit der Gestalt von Lumpi einigen Lesern und Leserinnen Mut gemacht habe, bin ich darüber sehr  glücklich. Der Abbau von Vorurteilen, gleich welcher Art, lag mir immer am Herzen. Und ganz gewiss will ich mit meinen Büchern nicht nur unterhalten, sondern auch meinen Beitrag dazu leisten, die Welt ein wenig zu verändern,  sprich: zu verbessern.



28. Können sich die Schlottersteins verwandeln (wie klassisch in Stokers „Dracula“ beschrieben, z.B. in Nebel, eine Fledermaus - wie auch im Kinofilm zu sehen - o.Ä.); sind sie Gestaltwandler oder könnten sie es sein? Über die  Möglichkeit einiger magischer Mittel, wie das Hypnotisieren von Opfern, verfügen sie ja offensichtlich (Lumpi versucht dies z.B. bei Anton).

Anfangs verwandelt sich Rüdiger einmal aus Antons Sicht in eine Fledermaus. Ich habe dies nicht wieder aufgegriffen und auch nicht weiter verfolgt, weil ich es zwar lustig fand, aber nicht so praktikabel. Und es hat mich dann auch gestört, dass die Vampire dadurch noch zusätzlich etwas Unsympathisches bekamen. Besondere mentale Fähigkeiten haben die Vampire selbstverständlich. Außerdem verfügen sie aufgrund ihres hohen Alters über eine gewisse  Weisheit - jedenfalls die meisten Vampire. Andere, wie Tante Dorothee, sind im Laufe ihres langen Lebens, allerdings nur noch fieser geworden.



29a. Ich habe eine Frage zu Rüdigers Geburtstag. Im Stammbaum der alten Bücher aus dem Bertelsmann Verlag steht als Rüdigers Geburtsjahr 1839. In „Der kleine Vampir und die Tanzstunde“ erzählt Rüdiger Anton, dass sein  Geburtstag (als Mensch) am 15. Oktober sei. Als Rüdigers Geburtstag wird auch in „Der kleine Vampir hat Geburtstag“ der 15. Oktober genannt. So weit, so gut. In Anna von Schlottersteins Nächtebuch steht aber, dass Rüdiger als  Mensch am 18. Oktober 1810 geboren sei. Wie kommen diese unterschiedlichen Tage und Jahreszahlen zustande und welches Datum stimmt nun?

Gut aufgepasst! Rüdiger wurde am 15. Oktober 1810 geboren. Darauf legt er Wert!



29b. Noch eine Frage zu Daten, die nicht zusammenpassen. Im ersten Buch liest Anton auf den Grabsteinen der Vampire, dass Großmutter Sabine bis 1847 gelebt hätte (also in diesem Jahr Vampir geworden sein müsste), dieses Jahr ist auch im Stammbaum der alten Bücher vom Bertelsmann Verlag zu sehen. In Anna von Schlottersteins Nächtebuch steht hingegen, dass Sabine 1817 zum Vampir wurde. Auch stimmen die Vampirtage von Wilhelm, Ludwig, Hildegard im ersten Buch nicht mit denen in Anna von Schlottersteins Nächtebuch überein. Deshalb auch hier meine Frage, wie sich die verschiedenen Jahreszahlen erklären und welche nun stimmen? Im Stammbaum und auf den Grabsteinen könnte man ja noch sagen, dass die Jahreszahlen absichtlich falsch genannt wurden, vielleicht, um Verwirrung zu stiften. Oder es war einfach ein bisschen unüberlegt, weil man da ja noch nicht wusste, dass irgendwann weitere Bücher erscheinen, in denen das genannt wird. Aber ich finde, Rüdigers unterschiedliche Geburtstage am 15. oder 18. Oktober lassen sich nicht so einfach erklären. Deshalb würde mich interessieren, ob du hier einen Fehler  gemacht hast oder ob es einen Grund dafür gibt? Oder ist das ein Druckfehler?

Der 18. Oktober ist das Ergebnis des Druckfehlerteufelchens. Ansonsten stimmen alle Angaben aus Annas Nächtebuch. Andere, abweichende Daten sollten die Menschen verwirren. (Aber ich muss hier auch zugeben, dass ich selbst  manchmal ein wenig mit Zahlen und Daten auf Kriegsfuß stehe ...)



30. Die Bände 19 und 20 sind leider nie als Hörspiel erschienen. Besteht Hoffnung, dass „die Gruselnacht“ und „die letzte Verwandlung“ noch veröffentlicht werden?

Wir selbst hoffen auch noch darauf und haben schon ein paar Mal bei Sony nachgefragt. Noch hat man sich leider nicht dafür entschieden.



31. Sind auch in anderen Ländern Hörspiele vom kleinen Vampir erschienen?

Ja. In Polen, Norwegen, Dänemark.



32. In den letzten Jahren wurden Hörbücher immer populärer. Könntest du dir vorstellen, vom kleinen Vampir auch mal ein Hörbuch zu veröffentlichen, das du selbst vorliest?

Ja, warum nicht. Ich habe vor langer Zeit die Geschichten aus meinem Buch "Wenn du dich gruseln willst" selbst vorgelesen und es wurde eine Kassette davon veröffentlicht. Diese Kassette muss heute sehr selten sein. Ich selbst  besitze nur noch ein einziges Exemplar.



33. Es gab zwei Fernsehserien und einen Kinofilm vom kleinen Vampir. Ich bin mit der ersten Serie aufgewachsen und auch wenn sie sich nicht immer an die Bücher hält, weckt sie bei mir noch immer viele schöne Erinnerungen. Der  Kinofilm ist gut gemacht, weicht mir aber zu stark von den Büchern ab. Wie empfindest du das und welche der drei ist deine Lieblingsproduktion und warum? Wie war deine erste Reaktion bzw. dein erster Eindruck auf die Verfilmungen deiner Bücher vom kleinen Vampir?

Die erste Fernsehserie ist großartig, finde ich. Aber auch darin gibt es Abweichungen und Auslassungen, über die ich nicht glücklich war. Besonders hat mich die willkürliche Veränderung der Familienverhältnisse gestört: Rüdiger und Anna als Waisen, Lumpi als ihr Cousin. Das fand ich völlig unnötig. Man hat aber nicht auf mich gehört. Den Darsteller des Antons fand ich auch nicht so überzeugend. Ehrlich gesagt hat mir noch nie ein "Anton" 100%ig gefallen. Aber die erste Serie ist insgesamt doch sehr originalgetreu, und Joel Dacks ist sensationell! Lumpi und Anna finde ich auch ganz vampir-klasse.
Der Kinofilm war eine Sache für sich. Die Produzenten wollten ihn vor allem für ein Publikum machen, das den "Kleinen Vampir" noch nicht kannte. Den Film finde ich sehr schön und sehr stimmungsvoll, witzig, smart, manchmal  auch ein bisschen böse, und wirklich sehr gekonnt. Er hat nicht zu Unrecht den Deutschen Filmpreis gewonnen. Ich habe ihn mir auch schon oft angesehen und jedes Mal gefällt er mir wieder sehr gut.



34. Welche Besetzungen und Szenen der drei Verfilmungen gefallen dir am besten? Welche magst du nicht so oder hättest du gerne anders umgesetzt gesehen?

Die zweite Fernsehserie finde ich arg bieder. In ihr spielten aber großartige Schauspieler. Lena Beyer, die Anna spielt, ist zum Beispiel ganz toll. Auch die erwachsenen Vampire und Geiermeier sind sehr erfrischend.



35. Wurdest du für einige Szenen der drei Verfilmungen von den Regisseuren und Drehbuchautoren nach deiner Meinung gefragt, wie man die Szenen möglichst nah zur Vorlage nachspielen könnte?

Es läuft eher anders herum: Ich bekomme die Drehbücher zu lesen, aber nicht als Anfrage, ob ich einverstanden bin. Das sind schon zwei sehr verschiedene Welten - der Autor und die Filmproduzenten.



36. Hast du jemals mit einem der Schauspieler der 1. und 2. Fernsehserie persönlich sprechen können? Hast du manche Darsteller privat kennen gelernt und wie war euer Zusammentreffen?

Ich war zu einem Drehtag eingeladen, als die zweite Serie gedreht wurde. Und für den Kinofilm bin ich von Kalifornien nach Deutschland geflogen, wo einige der Szenen mit Geiermeier und Lord McAshton gedreht wurden. Zur  Filmpremiere wurde ich auch eingeladen und das war ein sehr schönes Erlebnis.
(Anm.: Hier eine kleine Fotogalerie zur Weltpremiere des Kinofilms)



37. Warum gab es trotz seines Erfolges keine Fortsetzung des Kinofilms?

Das weiß ich, ehrlich gesagt, auch nicht so Recht. Vielleicht liegt es an dem - meiner Ansicht nach - nicht geglückten Schluss? Wer kann sich schon für Vampire begeistern, die sich wieder in Menschen zurückverwandelt haben? Ich nicht ..



38. Zum Kinofilm hast du einmal gesagt, dass du Bedenken hast, wenn am Ende des Films die Vampire zu Menschen werden und dass du diese Szene eher als „Traum“ interpretierst. Andererseits wird Annas Dilemma in den Büchern immer deutlicher - ihre Erkenntnis, dass Anton immer älter wird, während sie im Körper eines Kindes gefangen ist und somit nie eine wirkliche Beziehung mit Anton oder gar Kinder mit ihm haben kann. Bleibt diese traurige Dramatik bestehen und wie könnten diesbezüglich neuere Erzählungen in einer evtl. Fortsetzung von Annas Nächtebuch aussehen? Besteht die Chance, dass auch bei dir die Vampire wieder zu Menschen werden oder ist das ausgeschlossen?
Eine ähnliche Frage diesbezüglich: Seit der Lektüre von Annas Nächtebuch und des letzten Bandes der Kleinen-Vampir-Saga lässt mich ein Gedanke bzw. eine Frage nicht mehr los. Beabsichtigt oder versucht Anna, die nun als  Nachfolgerin von Elisabeth der Naschhaften aufgebaut / ausgebildet wird, wieder ein Mensch zu werden? Gar vielleicht durch irgendeine uralte Zeremonie, ähnlich der, wie man zum Vampir wird? In den letzten Bänden wurde ja immer deutlicher wie sehr Anna - und auch Anton - darunter leiden, dass sie beide nicht gemeinsam alt, bzw. erwachsen werden können. Und würde gar auch Rüdiger dann wieder zum Menschen werden können?

Nein. Das kann ich mir nicht vorstellen. Und inzwischen hat man ja auch eine etwas andere Einstellung zum Kinderkriegen. Viele wollen gar keine eigenen Kinder mehr. Andere adoptieren Kinder.
Aus meiner Sicht ist die Vampir-Existenz irreversibel. Das macht ihre Tragik aus. Und Charaktere ohne eine gewisse Tragik sind eindimensional und langweilig, finde ich.



39. Wird es weitere Verfilmungen vom kleinen Vampir fürs Kino oder Fernsehen geben?

Ja. Definitiv.



40. In einem älteren Interview auf www.Gruft-der-Vampire.de
hast du gesagt „Die Zeichentrickserie wird kommen“. Das war bereits 2001. Wird es die Serie geben und wann?

Wir arbeiten inzwischen so lange daran, dass ich gar keine Vorhersagen mehr abgeben mag. Aber der Kleine Vampir ist unter Vertrag. Und es wird mit ihm weitergehen!



41. Die ganzen Geschichten, die die 20 Bände erzählen, sind sehr umfangreich und spannend. Wäre es möglich, dass diese Geschichte einmal komplett verfilmt wird oder evtl. als Trickserie oder so veröffentlicht wird?

Hoffentlich! Ich wünsche es mir! Und alle meine Vampire mit mir! Ich schaue auch immer ein wenig traurig auf andere Autoren, deren Bücher Band für Band und beinahe buchstabengetreu umgesetzt wurden. Ich hatte dieses Glück  bislang nicht.



42. Welche andere deiner Bücher könntest du dir als filmische Umsetzung vorstellen?

Die Moorgeister würde ich als Film sehr schön finden, auch wegen ihrer besonderen Botschaft. Und "Jeremy Golden, der Meister der Schatten", mein umfangreichstes Buch, das ich sehr gern mag. Aber es ist vielleicht ein wenig zu düster für manche Leser.



43. In einem Interview auf Gruft-der-Vampire.de (Anm.: aus dem Jahr 2009) hast du als einen Traum, den du dir gerne erfüllen möchtest, eine eigene CD genannt. Was für eine CD wäre das? Wird diese CD ein Traum bleiben?

Ich weiß gar nicht mehr so recht, was ich damit gemeint habe. Wahrscheinlich habe ich damals noch häufiger gesungen und Gitarre gespielt. Im Moment ist dieses Projekt nicht aktuell. Und ich habe schon eine kleine Ewigkeit nicht  mehr Gitarre gespielt.



44. Du hast ja noch viele weitere Bücher geschrieben, aber Der kleine Vampir ist, soweit ich das beurteilen kann, am erfolgreichsten. Was denkst du, woran das liegt?

Ich freue mich natürlich darüber, mit diesen Büchern einen "Nerv" getroffen zu haben. Es hat auch Jahre, beinahe Jahrzehnte, gedauert, bis sich jemand anders an dieses Thema herangewagt hat. Das Original-Manuskript wurde sogar von einem Verlag mit der Begründung abgelehnt, Vampire und Kinder, das ginge nicht zusammen. Heute scheint jeder Verlag seine Vampir-Serie (auch für Kinder) zu haben. Man spricht inzwischen sogar vom "Vampir-Alter". Und angesichts der Tatsache, dass "Der kleine Vampir" nun als Klassiker gilt, habe ich meinen Frieden damit gemacht, in die "Vampir"-Schublade gesteckt zu werden. Denn es bedeutet ja, dass ich schon zu Lebzeiten ein "Klassiker" geworden bin, und das ist wahrlich nicht schlecht.



45. Liest du manchmal ältere Bücher von dir selbst oder sind diese für dich ein „abgeschlossenes Kapitel“? Welcher der 20 Bände vom kleinen Vampir ist dein persönlicher Favorit und warum?

Hin und wieder muss ich etwas nachlesen. Das tue ich aber nicht sonderlich gern. Besonders gut hat mir bei einem derartigen Lesen Band 7 gefallen, die Geschichte aus dem Jammertal.



46. Welche deiner Bücher magst du selbst neben dem kleinen Vampir am liebsten?

Alle! Keine Lieblinge. Oder doch: Das, an dem ich gerade schreibe ...



47. Eines deiner Bücher, Julia bei den Lebenslichtern, welches leider vergriffen ist, behandelt in einfühlsamer Weise das Thema Verlust und Tod. Wird es von diesem Buch möglicherweise irgendwann eine Neuauflage geben?

Seit Jahren kämpfen wir darum, dass dieses Buch wieder veröffentlicht wird. Ich bekomme so viele Anfragen zu diesem Buch. Es war sehr erfolgreich und hat vier Auflagen erlebt, was bei einem Buch zu diesem Thema eigentlich kaum vorstellbar ist. Es gab auch mehrere Übersetzungen und dennoch ... als der Absatz nachließ, wurde es einfach vom Markt genommen. Zur Zeit bekommt man es leider - wenn überhaupt - nur gebraucht.



48. Nicht alle deine Bücher sind beim gleichen Verlag erschienen. Wie gehst du bei der Suche nach einem Verlag vor? Ist deine Bekanntheit durch den kleinen Vampir dabei von Vorteil oder manchmal auch hinderlich, weil du evtl. in eine Schublade gesteckt wirst?

Ich denke, es ist von Vorteil. Doch der Buchmarkt ist inzwischen so sehr im Umbruch, dass die Leser und Leserinnen eine ganz neue Power bekommen haben. Jetzt zählen nach meiner Beobachtung vor allem der Autor und das Thema; der Verlag ist nicht mehr so entscheidend wie früher.



49. Wie viel Input kommt von deinen Verlagen zu deinen Büchern? Haben die Verlage viele Änderungswünsche?

Meine Manuskripte sind fast druckfertig, wenn ich sie abgebe. Das liegt einerseits an meinem Mann, der jede Seite liest und nicht nur ein Super-Typ, sondern auch ein exzellenter Kritiker ist, und andererseits daran, dass ich mir dank des Erfolgs meiner Bücher wirklich viel Zeit beim Schreiben nehmen kann. Ich schreibe nie unter Zeitdruck.



50. Wenn man eine so lange Buchreihe wie Der kleine Vampir oder generell eine Geschichte schreibt, braucht man eine Menge Inspiration, um sich wieder etwas Neues einfallen zu lassen. Ich habe selbst bemerkt, dass das manchmal  seeehr schwer ist und wollte daher wissen: Woher nimmt man die vielen Ideen, um so viele Bände schreiben zu können? Was inspirierte dich zu deinen Ideen?

Ich suche eigentlich nicht nach Ideen - sie kommen zu mir. Dies muss ein Geschenk sein, das ich bekommen habe. Und ich habe schon als Kind gemerkt, dass ich diese Gabe habe.
Meine persönliche Herausforderung ist es, eine Umgebung zu schaffen, in der ich diesen Ideen Raum geben kann. Solange ich Lehrerin war und auch noch Mutter einer Tochter, hatte ich viel zu wenig Zeit. Damals konnte ich oft nur ein Gedicht schreiben, das mir wie ein Schrei vorkam. Ich bin dann auch sehr krank geworden. Heute geht es mir sehr gut.



51. Hast du deine Geschichten (zumindest am Anfang) mit der Hand geschrieben (und dann wie ich Schwielen an den Fingern bekommen) oder eher etwas „Praktisches“, wie eine Schreibmaschine, bzw. später einen Computer  verwendet?

Ich habe mit der Schreibmaschine und später mit dem Computer geschrieben. Gedruckte Texte sehen nicht so privat aus und man selbst ist viel kritischer und kann den nötigen Abstand herstellen. Meine Gedichte habe ich allerdings immer mit der Hand geschrieben.



52. Jeder angehende Autor hat einmal so etwas wie ein Schreib-Tief, bei dem man es einfach nicht schafft, einen geraden, logischen, in deutscher Sprache formulierten Satz zu schreiben; oder man hat einfach keine rechte Lust,  obwohl man soooo viele Ideen hat, die man dann verzweifelt festklammert und versucht, sie durch Aufschreiben festzuhalten. Hattest du auch solche Schreibblockaden? Wie hast du diese Tiefs überbrückt? Wird man diese Tiefs los, wenn man, wie du, schon länger im Geschäft ist (also ist das nur eine „Anfänger-Krankheit")?

Ich bin ja auch Malerin und so wechsle ich zwischen Schreiben und Malen. Aber einmal war ich beim Schreiben so frustriert, dass ich das Manuskript verbrennen wollte. Es waren "Die Moorgeister" und mein Mann hat es - dem  Nachthimmel sei Dank - gerettet. Das Kapitel, mit dem ich solche Schwierigkeiten hatte, hat er dann neu geschrieben. Und damit hat er mir über die Klippe hinweggeholfen.



53. Du lebst in den USA. Wie bekannt sind dort deine Bücher? Welche Bücher von dir sind auch in den USA erschienen und wie werden sie dort aufgenommen?

In den USA sind leider nur die ersten fünf Titel als Hardcover und Taschenbücher erschienen. Allerdings bestand meine amerikanische Verlegerin auch darauf, dass im Titel "Little" nicht erscheinen sollte, da "sich kein  amerikanisches Kind mit "little" identifizieren würde". Der erste Band hieß daher: "My Friend, the Vampire", und die folgenden "The Vampire..." Die Filmproduzenten sagten mir später, dass es gerade der Titel "Der kleine ("little") Vampir" gewesen wäre, der sie für das Projekt eingenommen hätte, und dass in "little" die besondere message meiner Bücher vom kleinen Vampir läge.
Die Begeisterung für meine Vampir-Bücher in den USA war in den Achtzigern trotz des geänderten Titels sehr groß. Besonders stolz bin ich auf eine Rezension der New York Times, die man übrigens auf meiner Website nachlesen
kann. Auch "Wenn du dich gruseln willst" (If you want to scare yourself) ist immer noch sehr beliebt in den amerikanischen Schulen.



54. Gibt es Bücher von dir, die autobiographische Züge haben und welche sind das? Könntest du dir vorstellen, eine Autobiografie über dich zu schreiben?

`Hanna, Gottes kleinster Engel´ kommt einer Autobiografie sehr nah. Ich glaube aber nicht, dass ich dieses Thema noch einmal aufgreifen möchte.
Meine Kindheit im Nachkriegs-Deutschland war einerseits sehr frei - wir spielten den ganzen Tag draußen auf der Straße oder streiften im Wald herum. Andererseits gab es wenig Unterstützung, Förderung und Aufmunterung durch  die Erwachsenen. Es waren harte Zeiten, für alle. Ich bin auch mehrmals "Mitschnackern" begegnet. Die Gefahren für kleine Mädchen waren sehr real.



55. In welchen Ländern neben Deutschland sind deine Bücher am erfolgreichsten?

Spanien, Polen, Türkei, Thailand, Finnland, Norwegen.



56. Hattest du auch schon Vorlesungen in anderen (zum Beispiel in englischsprachigen) Ländern?

Nur in Spanien und in den USA.



57. Wirst du nochmals eine Lesereise durch Deutschland machen?

Ausschließen würde ich es nicht.



58. Welche Frage wird dir in Interviews am häufigsten gestellt (ich vermute, es ist jene, wie du zum Schreiben und auf die Geschichte vom kleinen Vampir gekommen bist)? Stört es dich, diese Frage immer wieder beantworten zu  müssen?

Ja! Ich muss mich dann wiederholen und das ist nicht sehr interessant. Ich mag neue Fragen, die mich herausfordern.



59. Gab es in Interviews auch unangenehme Fragen, auf die du nur ungern geantwortet hast?

Ich finde solche Fragen nicht gut, die ich bereits beantwortet habe und bei denen meine Antworten allgemein zugänglich sind, z.B. auf meiner eigenen Website unter "Autobiografie".



60. Vampire haben in den letzten Jahren in Büchern, Fernsehserien und Kinofilmen mit Twilight, Vampire Diaries, True Blood, Angel - Jäger der Finsternis, Buffy, Moonlight u.v.a. einen regelrechten Boom erlebt. Wie siehst du diese Entwicklung? Was ist deine Meinung zu den neumodischen Büchern und Verfilmungen über Vampire? Gefallen dir welche davon oder magst du lieber die alten Klassiker a ‘la Dracula?

Die meisten kenne ich nicht. Manche sind mir auch zu sexistisch und zu frauenfeindlich. Oder zu gewalttätig. Ich liebe die Klassiker, besonders "Tanz der Vampire".



61. Wann und wie hast du selbst deine Liebe zu Vampiren entdeckt?

Als Teenager beim Lesen von phantastischer Literatur, zu der ich auch Kafka zähle.



62. Hast du ein neues Buch in Arbeit? Welche Buchprojekte und Pläne hast du für die Zukunft?

Das Buch - oder die Bücher - mit Anna und Anton werden mich wohl noch einige Jahre in Atem halten.
Im Dezember, zu meinem 65. Geburtstag, erscheint ein neues Buch von mir: Prinzessin Pumpernickel. Es ist eine eher märchenhafte Geschichte über eine Prinzessin, die durch ein Missverständnis den Vornamen Pumpernickel bekommt. Eine polnische Künstlerin - Monika Parciak - wird sie illustrieren.



Vielen lieben Dank für dieses ausführliche Interview und deine Bereitschaft, die umfangreichen Fragen deiner Leser zu beantworten! :-)

Für weitere Informationen schaut mal auf Angelas Website sowie auf der Website von Anna von Schlotterstein vorbei. Anna berichtet dort in ihrem Blog auch immer wieder mal über Neuigkeiten! :-)

 

Zum oben stehenden Interview kamen noch vier Folgefragen, die Angela Sommer-Bodenburg ebenfalls gerne beantwortet hat:

 

63. Wird es sich bei der 3D-Animation (hoffentlich...) um eine Umsetzung von Geschichten aus den Büchern handeln (die sich diesmal möglichst nah an deren Handlung orientiert) oder wird hierfür, wie für den Kinofilm, wieder eine neue Story entwickelt?

Es wird wohl eine neue Story entwickelt werden. Die Filmproduzenten wollen mit ihrem Film ja vor allem ein Publikum erreichen, das die Bücher vom Kleinen Vampir (noch) nicht kennt. Ich denke, das ist auch okay so. Obwohl ich es mir wünschen würde, dass die Geschichten sozusagen buchstabengetreu umgesetzt würden. Aber man muss auch realistisch sein und anerkennen, dass die Buch- und die Filmindustrie zwei sehr unterschiedliche Welten sind.



64.
Hat dich Herbert, Graf von Krolok’s Sohn aus “Tanz der Vampire”, ein wenig zu der Figur von Lumpi inspiriert? Auch optische Ähnlichkeiten sind ja nicht von der Hand zu weisen.

Dass der Lumpi aus der deutsch-kanadischen Fernsehserie dem Herbert ähnlich sieht, finde ich natürlich sehr schön. Aber das hat sich der kanadische Filmproduzent so überlegt.



65. Hat sich Norflicks irgendwann mal geäußert, warum Anna & Rüdiger in der ersten TV-Serie zu Waisen umgeschrieben wurden? Wollte man damit nur die Schauspieler für die Eltern einsparen (aber warum wurde dann der in den Büchern bereits verstorbene Onkel Theodor reanimiert und Lumpi zu Rüdigers Cousin), sollte die Waisenrolle Rüdigers Einsamkeit hervorheben oder was waren sonst die Gründe?

Soviel mir bekannt ist, ging es tatsächlich darum, Kosten zu sparen. Aber so richtig überzeugende Argumente habe ich nie gehört. Onkel Theodor als Familienoberhaupt ist mir persönlich sogar peinlich, denn in meinen Büchern sind alle Führungsvampire weiblich! Aber Michael Gough ist natürlich sehr gut in seiner Rolle und es war eine Ehre, dass er mitgespielt hat.



66.
Du hast gesagt, dass dir bislang kein Anton in den filmischen Umsetzungen 100%ig gefallen hätte. Wie hättest du dir Antons Rolle gewünscht, so dass sie deinem Bild von ihm entsprechen würde?

Ich stelle mir Anton hübscher, smarter und weniger unbeholfen vor. Er muss etwas sehr Besonderes ausstrahlen, damit sich Anna in ihn verlieben kann. Und in Jonathan Lipnicki kann sich nun wirklich kein Mädchen verlieben, finde ich - am allerwenigsten Anna.
 


 


 

5. Interview, April 2009

Andy: Vor kurzem hast du mir geschrieben, dass du mit der Überarbeitung von Annas Nächtebuch begonnen hast. Kannst du uns bereits etwas darüber erzählen, was die Fans vom kleinen Vampir (und natürlich Anna) erwartet?

 Angela: Alle Bände der Serie "Der kleine Vampir" habe ich aus Antons Perspektive geschrieben. Und so spielen die meisten Szenen in Antons Welt - eben in der Welt der Menschen. Der Blick auf die Welt der Vampire erfolgt stets durch menschliche Augen. Ein lang gehegter Wunsch von mir war aber, auch einmal von der "anderen Seite" zu berichten, aus der Sicht der Vampire. Und da kam mir dann die Idee mit dem Nächtebuch, das Anna führt. Anna ist mein Lieblingscharakter der Serie und in Teilen auch ein Selbstportrait. Ich fand es faszinierend, in Annas Haut zu schlüpfen. Sie ist einerseits ein kleines Mädchen, das niemals den neunten Geburtstag erleben wird - und andererseits eine welterfahrene Person, die schon seit über 150 Jahren das Leben um sich herum beobachtet. Annas Wünsche und Träume, ihre Ängste und Probleme lernen wir in ihrem Nächtebuch sehr intim kennen. Und wir erfahren auch, wie und warum sie Vampir wurde!

Wie viele Seiten wird Annas Nächtebuch haben (lehnt es sich eher an die Seitenzahl der kleinen Vampir-Bände an oder wird es ein dickeres Buch)?

Mein Manuskript umfasst 153 Seiten. Aber manche Eintragungen sind nur eine halbe Seite lang. Ob am Ende Illustrationen dazukommen, ist noch nicht entschieden. Das Buch beginnt mit Anton, dem Anna ihr Nächtebuch anvertraut - und es endet auch mit Anton. Mit einem sehr nachdenklichen Anton ... Aber mehr möchte ich noch nicht verraten.

Ist bereits abzusehen, wann Annas Nächtebuch erscheinen wird / könnte?

 Definitiv 2010! Im Frühjahr 2010 soll ja eine Verkaufskassette* zum Kleinen Vampir erscheinen - in der Form eines Sargs. Möglicherweise wird "Annas Nächtebuch" im Herbst veröffentlicht. Genaueres werde ich in den nächsten Wochen erfahren.
* (ein Pappaufsteller zur Präsentation der Bücher im Handel)

Die Idee für Annas Nächtebuch gab es ja schon länger. In wie weit war es für dich von Bedeutung, erst die Reihe "Der kleine Vampir" zu beenden, bevor du mit dem Schreiben an Annas Nächtebuch beginnst? War dies schon immer so beabsichtigt oder hat sich das nur zufällig so ergeben?

Ich musste die Serie vom Kleinen Vampir erst beenden. Annas Nächtebuch soll ja einerseits ein selbständiges Werk sein und sich andererseits an die Serie anschließen und - hoffentlich  - viele Fragen beantworten, die noch offen sind.

 Wie du mir erzählt hattest, hast du die Bände vom kleinen Vampir in Hinblick auf Annas Nächtebuch nochmals gelesen. Wie war es für dich, die Geschichten nach z.T. langer Zeit selbst wieder zu lesen und zu erleben? Gab es Stellen, die du heute evtl. anders schreiben würdest?

 Es war seltsam. Ich lese meine eigenen Bücher wirklich nur, wenn es sein muss. Auch deshalb, weil ich ja rückwirkend nichts mehr ändern kann. Stellen, die ich heute anders schreiben würde, habe ich eigentlich nicht entdeckt. Aber das war auch nicht mein Augenmerk beim Lesen.

 Die Buchreihe "Der kleine Vampir" erzählt die Geschehnisse aus der Sicht von Anton, Annas Nächtebuch hingegen lässt gewisse Ereignisse aus der Perspektive von Anna Revue passieren. War es eine große Umstellung, beim Schreiben den Blickwinkel von Anton auf Anna zu verlagern?

 Ja, es war ziemlich schwierig! Ich habe mehrere Wochen gebraucht, bis ich wirklich Annas Stimme gefunden hatte. Aber es hat mir auch sehr viel Spaß gemacht! Zum Beispiel, wenn Anna über Lumpi schreibt ... oder über Tante Dorothee. Anna denkt viel darüber nach, was es bedeutet, Vampir zu sein. Und dafür war natürlich kein Platz in den Bänden vom "Kleinen Vampir".

 Ein großer Wunsch deiner Fans ist es, mehr aus der Welt des kleinen Vampirs zu erfahren, auch über die Vergangenheit der "von Schlottersteins", vor der Zeit von Anton. Hat dich dieser Wunsch beim Schreiben beeinflusst oder entwickelte sich Annas Nächtebuch beim Schreiben doch in eine andere Richtung? Falls ja, dürfen deine Leser dann auf eine evtl. Fortsetzung von Annas Nächtebuch hoffen, welches z.B. weiter in die Vergangenheit zurück reicht oder tiefer in die Welt der Vampirfamilie eintaucht?

 Es wird einiges über die Vergangenheit der von Schlotterstein enthüllt.
Ein zweites Nächtebuch von Anna ist durchaus denkbar, und ich habe auch schon konkrete Ideen. Jetzt freue ich mich erst mal, dass ich Annas Nächtebuch abgeschlossen habe. Und ich bin gespannt darauf, wie die Leser und Leserinnen das Nächtebuch aufnehmen werden!

 Eine deiner Ideen für das Nächtebuch war, dass Anna bereits vor Anton mal einen Freund hatte. Dies hast du jedoch wieder verworfen, da Lumpi sie im Laufe der Geschichten um den kleinen Vampir sicherlich irgendwann damit aufgezogen hätte. Gab es noch weitere Einfälle, die du dann doch nicht umgesetzt (oder evtl. zurück gestellt) hast?

 Es gab einige Geschichten, die auf dem Papier gut waren, sich dann aber doch nicht in die Geschichte einfügten, die ich in den vorhandenen 20 Bänden  erzählt habe. Das war gelegentlich recht frustrierend für mich. Ich habe nach dem Prinzip geschrieben: So viel Fantasie wie möglich, so viel Originaltreue wie nötig.

 Überlegst du, evtl. auch mit Annas Nächtebuch auf Lesereise zu gehen oder möchtest du das (z.B. aufgrund der damit verbundenen Strapazen, wie Flug, Fahrten, wechselnde Hotels... o.a.) vorerst nicht mehr?

 Doch, durchaus. Die letzte Lesereise hat uns viel Spaß gemacht, und ich war auch nur einmal (in Augsburg) erkältet. Aber es war wunderbar, die vielen kleinen und großen Fans zu treffen - und zu sehen, dass sie noch immer dieses besondere Funkeln in ihren Augen bekommen, wenn sie die Geschichten vom Kleinen Vampir hören. Also vielleicht Herbst 2010?

 Könntest du dir vorstellen, als "großen Abschluss" für den kleinen Vampir ein umfangreiches, tiefer gehendes Buch zu schreiben, in der du (wie z.B. die Art der Vampir-Werdung in "die letzten Verwandlung") weitere Geheimnisse Preis gibst (also eine Art "Familienchronik", wie in "Der kleine Vampir liest vor")?

 Wer weiß? Aber vielleicht beantwortet Annas Nächtebuch ja schon die meisten Fragen …

 Welche Reaktionen hast du bislang auf den letzten Band vom kleinen Vampir, die letzte Verwandlung, bekommen (bezogen auf die Story an sich sowie generell darauf, dass es keine weiteren Bände geben wird)?

 Er wurde sehr positiv aufgenommen. Aber natürlich sind auch viele traurig, dass es keine weiteren Bände geben soll.

 Welcher ist dein persönlicher Lieblingsband vom kleinen Vampir und warum?

 Wenn ich einen Band auswählen müsste, wäre es vielleicht der siebte, der kleine Vampir im Jammertal. Er ist sehr verdichtet und sehr dramatisch, finde ich. Aber vielleicht hat meine Vorliebe auch damit zu tun, dass ich kein Fan vom Zelten und vom Übernachten in Wolfshöhlen bin.

 Gibt es bereits Pläne / Gedanken / Phantasien, was nach Annas Nächtebuch kommen wird; ein neues Buch oder Projekt?

 Ein zweites großes Theaterstück mit Wolf-Dietrich Sprenger: "Der kleine Vampir und die große Liebe".

 Wie immer gehören die "letzten Worte" an deine Leser und Fans natürlich dir... :-)

In ihrem Abschiedsbrief an Anton schreibt Anna:

 Lieber Anton!
Es ist mir schrecklich schwer gefallen, mich von dir zu verabschieden! Du hättest auch bestimmt nicht so schnell wieder von mir gehört.
Aber ich muss Dir noch etwas geben: Mein Nächtebuch!

 Mir, Angela, ist auch schwer gefallen, mich von meinen (Buch-) Figuren zu verabschieden. Aber das Leben geht weiter und bald gibt es Neuigkeiten aus der Welt derer von Schlottersteins: Annas Nächtebuch!


 

4. Interview, Februar 2002 (Fragen von Fans)

1.) Fast von allen kam die selbe, bzw. ähnliche Frage, nämlich nach der Entstehung der Bücher (wonach ich übrigens des Öfteren auch von „Nicht-Fanclubmitgliedern" in Emails gefragt werde). Du hattest darauf zwar schon mal geantwortet, aber offensichtlich möchten deine Leser mehr darüber erfahren. Woher hast du damals (wie heute) die Ideen zu den Geschichten vom kleinen Vampir genommen, von was wurdest / wirst du inspiriert, was war die Vorschichte für die Entstehung? Worauf beruht deine Beziehung zu Vampiren und der Hintergrund, diese in Kinderbücher einzubringen? Haben eigene Kindheitserlebnisse und -erfahrungen einen Teil dazu beigetragen, wenn ja, welche?

Ich habe damals (1976) den ersten Band vom Kleinen Vampir geschrieben, weil viele meiner Schüler keine Lust hatten, Bücher zu lesen. Sie wussten allerdings genau, wie ein Buch sein müsste, damit sie es gern und freiwillig lesen würden: spannend, unterhaltsam, ein wenig gruselig - und man müsste auch mal lachen können.
Darüber hinaus wollte ich auch dem Stereotyp vom bösen Vampir, der mit möglichst viel Gewalt vernichtet werden muss, einen ganz anderen Vampir entgegensetzen. Und ich wollte ein ganz anderes Vampirbuch schreiben.

2.) Hast du dich selbst mal als Vampir verkleidet und wenn ja, zu welchen Gelegenheiten?

Aber ja! Seit ich in Amerika lebe, ist Halloween mein Lieblings-Festtag. Je nach Lust und Laune verkleiden wir uns dann als Vampire und dekorieren das Haus entsprechend.
Mein schönstes Erlebnis als Vampir war der Fasching 1977, bei dem ich im schwarzen Vampirumhang und mit viel weißer Schminke im Gesicht Burghardt zum Tanzen aufforderte. Er sagte: "Gern, wenn du nicht beißt ..." Er selbst war nicht als Vampir verkleidet, das kam erst später. Heute hat er ein super Vampirkostüm, richtige Eckzähne zum Aufstecken, eine schwarze Perücke und professionelles make-up.
Damals hatte ich schon das erste Kapitel vom Kleinen Vampir geschrieben, es aber noch nicht an den Rowohlt Verlag geschickt.

3.) Wie du im letzten Interview erzählt hattest, möchtest du als nächstes „Der kleine Vampir und die Gruselnacht" schreiben. Hast du damit bereits begonnen und wann darf man mit der Veröffentlichung rechnen?

Zur Zeit arbeite ich an "Kasimir von Käsebleich". Der erste Band über Kasimir wird im Juli bei Thienemann erscheinen. Kasimir ist kein Vampir, sondern ein ungewöhnlich begabtes Gespinst - richtig: Gespinst mit "i", also kein Gespenst und auch kein Geist. Im Alter von zwei Tagen beginnt Kasimir zu sprechen, kurz darauf kann er fliegen, lesen, rechnen. Er ist auch sehr gefährdet, und zwar durch einen Ranzenmann, über den man im zweiten Band "Kasimir von Käsebleich kommt zur Schule" und im dritten Band "Kasimir von Käsebleich und der Ranzenmann" mehr erfahren wird.
Danach - aber das wird erst 2003 sein - möchte ich ein weiteres Buch über den Kleinen Vampir schreiben. Zur Zeit habe ich am meisten Lust, "Annas Nächtebuch" zu schreiben, weil ich mit diesem Buch die geheime Welt der Vampire betreten könnte. Alle Vampir- Bücher davor sind ja aus der Perspektive von Anton geschrieben; und das schränkt mich ziemlich ein.

4.) Wird ein evtl. anschließender Band 20 mit einer „runden Zahl" dann die allerletzte Buchfolge vom kleinen Vampir sein oder ist bereits mit Band 19 endgültig Schluss?

Davon lasse ich mich selbst überraschen.

5.) Als Frage kam auch, warum die 2. TV-Serie nicht so realistisch gedreht und nicht an die Darsteller der ersten Verfilmung angelehnt wurde. Wie viel Input und Mitsprache hattest du diesbezüglich bei der 93er Serie und wie findest du sie persönlich?

Ich finde Teile der zweiten Serie durchaus gelungen. Allerdings gefallen mir die Darsteller von Anton und Rüdiger überhaupt nicht; sie schreien sich nur an und man versteht nicht, weshalb Anton sich überhaupt mit Rüdiger abgibt. Antons Eltern finde ich auch ziemlich schlimm. Die erweiterte Vampirfamilie mit Angelika Milster usw. gefällt mir gut. Der Friedhofswärter entspricht nicht meinen Vorstellungen. Er ist aber ganz ulkig mit seinem "pock-pock-pock"-Song. Insgesamt war mein input sehr gering, sogar geringer als bei der ersten Serie.

6.) Wenn es irgendwann zu einer dritten Fernsehserie kommen sollte: Würdest du diesmal bei der Auswahl der Schauspieler und bei der Umsetzung mehr Mitsprache wollen, als bisher?

Im Prinzip ja. Andererseits ist es für mich auch wichtig, einen gewissen Abstand zu wahren, um weiterhin kreativ bleiben zu können. Im übrigen habe ich es mir zum Prinzip gemacht, meine Mitarbeit nicht aufzudrängen. Ich bin der Meinung, dass sich jeder selbst schädigt und diskreditiert, der einen Film über den Kleinen Vampir machen will und mich dabei übergeht.

7.) Neben dem kleinen Vampir hast du unter anderem die Bücher „Julia bei den Lebenslichtern" und „Von jenseits des großen Waldes" geschrieben, die sich mit der Thematik „Sterben & Tod" befassen. Wie sind diese Bücher entstanden und hast du in diese auch eigene Erlebnisse mit eingebracht?

"Julia bei den Lebenslichtern" ist sehr persönlich. In ihm erinnere ich mich an den Abschied von meiner eigenen Oma, die sehr lieb und supportive war. Als ich das Buch schrieb, war ich besorgt, es könnte mich vielleicht deprimiert machen. Aber das Gegenteil trat ein: das Schreiben war sehr befreiend. Für mein Buch "Von jenseits des großen Waldes" habe ich ein Vorwort geschrieben, das einiges zum Hintergrund des Buches erklärt. Ich weiß nicht, ob Du das Buch hast und insofern das Vorwort kennst?

Ich besitze das Buch und habe hier für alle, die es nicht kennen, das Vorwort abgetippt:
Der Tod und das Mädchen... Ich besuchte die siebte Klasse, als dieses Gedicht auf einer Schulfeier vorgetragen werden sollte. Um die Rolle des Mädchens bewarben sich viele, aber den Tod wollte niemand sprechen. So meldete ich mich.
Ich habe die Worte, mit denen der Tod das Mädchen tröstet, nie vergessen. Und der Gedanke, dass wir den Tod annehmen müssen, weil er ein Teil unseres Lebens ist, hat meine gesamte schriftstellerische Arbeit bestimmt. In den drei Erzählungen dieses Buches, die innerlich zusammengehören, steht der Tod im Mittelpunkt. Aber er ist nicht der  "wilde Knochenmann".
Er ist -auch- ein Freund.

8.) Welche Tipps kannst du jungen Autoren geben, die selbst eine Geschichte im Kopf haben, bzw. ihre Ideen bereits zu Papier gebracht haben? Worauf sollte man deiner Meinung nach beim Schreiben achten und wie sollten Autoren nach dem Schreiben am besten vorgehen, um einen Verleger zu finden?

Meine Art zu schreiben, lässt sich am besten als eine Art Dialog oder Gespräch mit meinen Charakteren beschreiben. Für mich ist es z.B. sehr wichtig, dass meine Charaktere die "richtigen und passenden" Namen haben. Erst wenn ich mit den Namen hundertprozentig zufrieden bin, sprechen meine Charaktere mit mir und ich mit Ihnen.
Die "richtige" Satzlänge, die Klarheit und Verständlichkeit der Sprache, die Länge und Zahl der Kapitel eines neuen Buches, all das ergibt sich für mich während des Schreibens. Dabei überarbeite ich ein neu geschriebenes Kapitel mehrmals. Und selbst das "fertige" Manuskript wird von mir noch überarbeitet, bevor ich es an den Verlag schicke.

Eine wichtige Rolle spielt auch, dass ich 12 Jahre lang Grundschullehrerin war und die Welt der Kinder intensiv beobachtet und erfahren habe (und eben nicht nur aus der Eltern-Perspektive).

Eine Struktur oder ein pattern für die Geschichte lege ich nicht fest. Für mich ist das Schreiben eine Reise: ausgehend von einer Idee, die ich mir aufgeschrieben habe, entwickelt sich die Geschichte von Kapitel zu Kapitel, ohne dass ich weiß, wie und wo sie enden wird. Aber wenn ich dann "Ende" geschrieben habe, weiß ich, dass ich das Ende meiner Reise erreicht habe.

Je nach Thema arbeite ich mehrere Monate an einem neuen Buch. Beim "Kleinen Vampir" ist es einfacher, da die meisten Charaktere vorgegeben sind, ich weiß, wie sie sprechen und was sie denken.

Eine vollständig neue Geschichte zu entwickeln, dauert dagegen sehr viel länger, vor allem, wenn es sich um eine mehrbändige Serie handelt, wie z.B. "Kasimir von Käsebleich".

Es ist immer gut, den eigenen Text Kindern vorzulesen und zu beobachten, wie sie reagieren.
Kinder sind nie "höflich" und sie lesen auch keine Feuilletons, die ihnen sagen, welche Bücher sie gut und wichtig finden müssen.
Freiwillig lesen Kinder vermutlich überhaupt nur, wenn ihnen ein Buch wirklich gefällt. Ansonsten würden sie lieber fernsehen oder spielen.

Wenn man einen Verleger finden will, ist es ratsam, sich anzugucken, wie das Verlagsprogramm aussieht, welche Schwerpunkte der Verlag hat usw.. Dazu kann man die Buchmesse besuchen. Man darf allerdings nicht erwarten, auf der Messe einen Lektor zu finden, der Zeit zu einem spontanen Gespräch hat. Ja, und dann muss man eine ziemlich dicke Haut entwickeln.

Was die "Chancen" eines newcomers betrifft, so fürchte ich, dass die Verlage immer weniger bereit sind, mit einem unbekannten Autor ins Risiko zu gehen. Auf jeden Fall ist es inzwischen auch für etablierte und anerkannte Autoren schwieriger geworden, ein Manuskript bei einem Verlag "unterzubringen". Man sollte also Absagen, die hundertprozentig eintreffen werden, nicht als persönliche Niederlage ansehen, sondern als Chance, zu lernen und sich zu verbessern.
Gerade ist in der "Schriftenreihe der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur Volkach" ein Buch erschienen, in dem sich 60 Autoren zum Thema "Mein erstes Manuskript" äußern, unter ihnen auch ich. Es ist sehr interessant zu lesen. Einige Autoren haben zehn Jahre gebraucht, bis ihr erstes Buch erschien.

Liebe Grüße aus Hidden Meadows an alle kleinen und großen Vampire!


 

3. Interview mit Angela, Dezember 2001:

Andy: Der Fanclub feiert im Januar seinen 2. Geburtstag. Was war dein erster Gedanke, als du von meiner Fanclub-Idee gehört hast und wie denkst du heute über ihn?

Angela: Ich finde es natürlich toll, dass es Deinen Fanclub jetzt schon 2 Jahre gibt und dass alle Fans Dich als Ansprechpartner haben. Wie ich heute über ihn denke? Da kann ich eigentlich nur sagen: Kleine Vampire aller Länder, vereinigt euch!

Andy: Wie gefallen dir persönlich die Newsletter und die Website des Fanclubs? Was magst du besonders und was evtl. gar nicht? Welche Wünsche / Vorschläge hättest du diesbezüglich?

Angela: Die Newsletter gefallen mir gut. Ich finde auch den persönlichen touch gut, den Du ihnen gibst. Den letzten Newsletter habe ich allerdings nicht gelesen. Du hattest ihn an meine alte Adresse geschickt. Es finde es auch sehr gut, dass Du eine Website hast.

Andy: Ich habe für den Fanclub in den verschiedensten Zeitungen und Zeitschriften inseriert (Gothic, Musik, TV & Kino und für Kinder). Die mit Abstand größte Resonanz kam & kommt jedoch von Erwachsenen, die mit der ersten Fernsehserie groß geworden sind. Wundert dich das etwas oder freust du dich eher darüber, dass die 1. TV-Serie auch heute noch so viele, langjährige Fans hat?

Angela: Die "alten" Fans sind meine Lieblingsfans! Auf der Lesereise haben wir des Öfteren "Vampirfamilien" kennen gelernt, d.h. die Eltern haben meine Bücher als Kinder gelesen und nun lesen ihre eigenen Kinder sie.

Andy: Einmal angenommen, es hätte bisher nie eine TV- oder Kinoproduktion vom kleinen Vampir gegeben und du würdest diese selbst in die Hand nehmen. Wie würdest du sie heute umsetzen und was würdest du evtl. anders machen, als in den bisherigen Verfilmungen deiner Bücher?

Angela: Ich würde sie natürlich ganz eng an die Bücher anlehnen, keine neuen Charaktere erfinden und keine alten unterschlagen. An der ersten TV-Verfilmung gefällt mir auch einiges nicht, aber sie ist die Umsetzung, die meinen Geschichten am nächsten kommt.
Joel Dacks ist außerdem schwer zu übertreffen!

Andy: Der Kinofilm vom kleinen Vampir war ja -erst recht für einen Kinderfilm- ein sehr großer Erfolg. Wird es davon eine Fortsetzung geben? Falls ja: Ist darüber schon Näheres bekannt? Falls nein: Was sprach dagegen?

Angela: Soweit mir bekannt ist, wird es eine Fortsetzung geben. Mehr weiß ich im Augenblick auch nicht.

Andy: Wie weit sind die Vorbereitungen für das Theaterstück zu “Der kleine Vampir feiert Weihnachten"? Wann wird es auf deutschen Bühnen aufgeführt?

Angela: Leider bisher noch gar nicht. Mir wurde gesagt, der Aufwand sei zu groß für ein Stück, das nur zu Weihnachten gespielt werden kann.

Andy: Gibt es schon etwas neues zu der geplanten Zeichentrickserie vom kleinen Vampir? Und ist evtl. auch die Verfilmung von anderen deiner Bücher geplant? Schließlich hast du weit mehr, als nur den kleinen Vampir geschrieben...

Angela: Keine Neuigkeiten, leider.

Andy: Ende 2001 warst du für 3 Monate mit einer Lesereise in Deutschland unterwegs, auf der du unter anderem aus deinen Büchern vom kleinen Vampir vorgelesen hast. Was waren die schönsten Erlebnisse auf dieser Tour für dich, was ist dir besonders in Erinnerung geblieben?

Angela: 6 Wochen - und das war lang genug! Am schönsten waren die Gespräche mit meinen Lesern und Leserinnen. Jede Veranstaltung war anders, jedes Publikum war anders - aber die Begeisterung für den Kleinen Vampir war überall dieselbe. Die Buchmesse hat mir auch sehr gut gefallen.

Andy: Wie du mir erzählt hast, möchtest du als nächstes u. a. ein Buch zum kleinen Vampir schreiben, welches etwas “aus dem Rahmen" fällt, da es aus der Sicht von Anna erzählt. Wird sie darin die bisherigen Abenteuer nochmals Revue passieren lassen oder eher über neue, bisher für den Leser unbekannte Dinge unter den Vampiren berichten?

Angela: Als nächstes möchte ich "Der kleine Vampir und die Gruselnacht" schreiben; Ideen zu dem Buch sind mir auf der Lesereise gekommen. Annas Nächtebuch werde ich evtl. danach schreiben.

Andy: Im März erscheint bereits Band 18 vom kleinen Vampir. Wie ist die Resonanz, die du (auch über die Verkaufszahlen deiner Bücher) bekommst? Gibt es sehr viele Leser, die sich überwiegend die ersten Bände kaufen oder sind es auch sehr viele, die nicht der Reihe nach oder gar alle Bände lesen?

Angela: Wie bei den meisten Buchserien sind die Verkaufszahlen der ersten Bände am höchsten. Ich hoffe aber, dass es viele Leser gibt, die sich alle Bücher kaufen. Ich hab mich auch sehr gefreut, dass Dir "die Tanzstunde" gefallen hat.

Andy: Hat sich der "Harry Potter-Boom" auch auf die Verkaufszahlen vom kleinen Vampir ausgewirkt? Hast du "Harry Potter" gelesen? Wie findest du ihn?

Angela: Das Harry Potter Phänomen ist nicht unbedingt ein Phänomen, das den Verkauf anderer Bücher fördert. Ich habe Band 1 gelesen, auf englisch. Mir gefiel er soweit ganz gut. Ich fand ihn allerdings ziemlich humorlos.

Andy: Für “Der kleine Vampir und Dracula" bist du selbst nach Rumänien gereist; Was waren dort die einprägsamsten Erlebnisse für dich? Würdest du dieses Land gerne nochmals besuchen?

Angela: Die allgemeine Armut, der Mangel an Nahrungsmitteln haben mich geschockt - allerdings war das 1991. Beeindruckt hat mich die Schönheit der Landschaft, die Wildheit der Karpaten. Und natürlich hat mein Herz im Lande von Dracula schneller geklopft als sonst.

Andy: Gibt es weitere Bände vom kleinen Vampir, die in realen Gegenden spielen oder für die du von wirklichen Schauplätzen inspiriert wurdest? Falls ja, welche?

Angela: Band 3 und 4 spielen in Schleswig-Holstein, in der Nähe von Wesselburen.

Andy: Du bist im letzten Jahr umgezogen; Wie kam es dazu? Würdest du uns ein wenig erzählen, wie die du als Autorin des kleinen Vampirs lebst? Hast du ein paar besondere Stücke in deiner Wohnung?

Angela: Einige Journalisten haben geschrieben, mein Haus sei eine Art Vampir-Museum. Das ist aber arg übertrieben. Sicher hängen bei uns einige Vampir-Marionetten von der Decke, wir haben eine Schaufenster-Puppe, die als Kleiner Vampir gekleidet ist, an den Wänden hängen ein paar Poster vom Kinofilm... Aber insgesamt habe ich mehr alte Teddys und Puppen als Vampire.
Wir sind umgezogen, weil wir mehr Platz haben wollten. Den haben wir hier draußen gefunden - und viel Natur: Kojoten, Schwarze Witwen und ein paar liebe kleine Fledermäuse. Klapperschlangen gibt es auch, aber ich habe noch keine gesehen.

Andy: Stell’ dir vor, eines Nachts säße tatsächlich ein echter, kleiner Vampir in deinem Zimmer. Welche Fragen würdest du ihm gerne stellen?

Angela: Der sitzt jeden Abend in meinem Zimmer! Und unsere Unterhaltung bricht deshalb auch nie ab.

Herzliche Grüße - und weiterhin viel Erfolg für Deinen Fan-Club!
Angela Sommer-Bodenburg

Vielen Dank für das Interview, deine Mithilfe am Fanclub und deine Bücher!


 

2. Interview mit Angela Sommer-Bodenburg, Februar 2001:

(Die Frage Nr. 7 habe ich nachträglich gestellt und sie wurde mir von Angelas Mann & persönlichem Manager Burkhardt beantwortet)

1.) Der Kinofilm ist in Deutschland inzwischen abgelaufen; Er war ein großer Erfolg und auch die Kritiken waren durchweg sehr gut. Wenn du auf die Dreharbeiten und die Produktionszeit zurückdenkst: Was sind deine schönsten Erinnerungen?

Das screening der ersten zwanzig Minuten des Films, im September 1999 in Bottrop. Wir saßen auf dem Studiogelände in einem kleinen screening-room, zusammen mit den drei Kindern, die die Hauptrollen spielen: Jonathan, Rollo und Anna. Die drei hatten, genau wie wir, noch nichts von dem Filmmaterial gesehen. Es war toll, zu beobachten, wie aufgeregt und begeistert sie reagierten. Ich war mir plötzlich ganz sicher, dass es ein großartiger Film werden würde.

2.) Gibt es im nachhinein gesehen etwas, was du heute noch verbessern oder ändern würdest?

Ich habe nach wie vor Bedenken, wenn am Ende des Films die Vampire "normale" Menschen werden; zumindest wird die Schluss-Szene von den meisten Zuschauern so interpretiert. Ich verstehe den Schluss mehr als Traum, den Anton (Tony) hat. Die Vampire aus meinen Büchern werden selbstverständlich immer Vampire bleiben; das macht ja gerade die Tragik ihrer Existenz aus. Was den Filmschluss betrifft, so verstehe ich natürlich auch, dass die Produzenten ihn mit einer Art happy-end ausklingen lassen wollten.

3.) Der Film weicht ja sehr stark von den kleinen Vampir-Büchern ab. Wie viel von der Handlung stammt aus deiner eigenen Feder, bei welchen Teilen hast du etwas im Drehbuch geändert oder besonders intensiv mitgearbeitet?

Ich habe zwar meine Kommentare zu den Drehbüchern abgegeben, aber mein input war sehr gering.

4.) In wie vielen Ländern lief der Film eigentlich in den Kinos?

Er lief in Spanien, Frankreich, England, Mexiko, Argentinien, Brasilien, USA, Kanada; er wird noch in Italien, Skandinavien, Polen, den Benelux-Ländern und Japan laufen.

5.) Der Friedhofswärter behielt im Kinofilm als einziger seine Existenz als Vampir, was natürlich Raum für Fantasie, aber auch für Spekulationen offen lässt. Wird es evtl. eine Fortsetzung geben?

Das steht noch nicht fest.

6.) Wenn man bedenkt, wie lange es den kleinen Vampir bereits gibt und wie erfolgreich er war / ist, wundert es mich, dass erst jetzt ein Kinofilm über ihn produziert wurde. Gab es bereits früher einmal Überlegungen / Angebote dazu?

Ja, mehrere. Und aus aller Welt.

7.) Wenn es bereits vorher einige Angebote für einen Kinofilm gegeben hat, was waren die Gründe, dass er dennoch nicht früher zustande kam? Lag es an den Drehbüchern, den Rechten, an der "Zeit" oder an etwas anderem?

(Antwort von Burkhardt Bodenburg) Was die früheren Kinofilmangebote betrifft, so waren die finanziellen Rahmenbedingungen für die geplanten Verfilmungen nicht in unserem Sinne. Wir wollten keine "kleine" low-budget Verfilmung, sondern eine große Verfilmung, z.B. eine Disney-Produktion. Disney hat unseren Film zwar nicht produziert, aber in wenigen Monaten wird er hier auf dem Disney Channel gezeigt werden.
Und die amerikanische Anfrage, die wir im Februar 1991 per Fax aus Hollywood bekamen, war dann der Auftakt zu recht erfolgreichen Filmverhandlungen, die am 31. Oktober 1992 (Halloween) mit der Vertragsunterzeichnung durch Angela abgeschlossen wurden. Dass dann noch acht Jahre vergehen würden bis zur Premiere in den US-Kinos, hatten wir uns damals allerdings nicht vorgestellt.

8.) Wie sieht es mit den Fernsehserien aus? Ist diesbezüglich bereits irgendwo in der Ferne eine weitere, dritte Produktion geplant?

Nein.

9.) Bücher, Hörspiele, Kinofilm, TV-Serien, Comichefte, Musical... Der kleine Vampir hat nahezu alle Medien erobert. Welche Ziele stehen da noch für die Zukunft offen? Du sagtest einmal, dass du gerne eine Zeichentrick-Serie umsetzen würdest...

Die Zeichentrickserie wird kommen. Und diesmal möchte ich dafür sorgen, dass sie sich ganz eng an meine Geschichten anlehnt.
Zur Zeit erarbeitet eine dänische Dance Company eine choreographische Version des Kleinen Vampirs. Auf die bin ich natürlich sehr gespannt!

10.) Im Herbst 2001, bzw. im Frühjahr 2002 erscheinen die 2 neuen Bände vom kleinen Vampir. Kannst, bzw. darfst du (im Groben) schon irgendwas darüber verraten? Ich habe mich mit vielen Fans unterhalten und sie sind (wie ich natürlich auch) unheimlich gespannt....

Der erste Band heißt: "Der kleine Vampir und die Tanzstunde" und schildert die Erlebnisse von Anton und den drei Vampiren Rüdiger, Anna und Lumpi in der Tanzschule Schwanenhals. Herr Schwanenhals hat etwas gegen "tote" Musik, sprich Konserven, und begleitet seine Schüler live auf dem Klavier. Man tanzt auch nur Walzer, Wiener Blut ... Zum Schluss des Buches erscheint dann ein vampirischer Überraschungsgast ... Der zweite Band heißt "Der kleine Vampir hat Geburtstag". Wie Du als treuer Leser sicherlich weißt, feierten die Vampire bisher nur ihren Vampirtag. Das soll sich nun ändern und Rüdiger ist der erste, der - sozusagen als Versuchskaninchen - seinen Geburtstag feiert.

11.) Mit den beiden neuen Folgen sind es bereits 18 Bände über Anton, Rüdiger & Anna. Wird es danach evtl. noch weitere geben? Und falls ja: Weißt du bereits, wie du die Geschichten einmal beenden wirst? Oder lässt du das momentan für dich noch offen?

Wenn Rüdiger möchte, dass ich noch ein paar Abenteuer über ihn schreibe, wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben. Aber noch hat er sich diesbezüglich nicht bei mir gemeldet.

12.) Wie lange schreibst du in der Regel an einem Buch? Und wie viel Zeit vergeht durchschnittlich vom ersten Wort bis zur Veröffentlichung?

Ich schreibe 4 bis 5 Monate an einem Buch. Bis zur Veröffentlichung vergeht in der Regel ein Jahr; oft sind es aber auch zwei.

13.) Hast du noch andere Bücher neben dem kleinen Vampir in Arbeit? Worüber möchtest du gerne noch schreiben? Was sind deine nächsten Pläne?

Ich habe gerade ein Theaterstück beendet: "Der kleine Vampir feiert Weihnachten". Natürlich hoffe ich, dass es von vielen Bühnen aufgeführt wird und "Hänsel und Gretel" und "Schneewittchen" heftig Konkurrenz macht. Zur Zeit schreibe ich ein Buch über eine Gespensterfamilie. Danach werde ich wahrscheinlich eine Fantasy-Geschichte schreiben, die in meinem Kopf schon ziemlich fertig ist. Außerdem habe ich die Idee zu einer ziemlich bösen Geschichte, die im normalen Alltag angesiedelt ist. Darin wird es um Leute gehen, die Kinder hassen und die Welt von ihnen befreien möchten.

14.) Gibt es noch etwas, was du den Lesern des Interviews gerne noch mitteilen würdest? Einen abschließenden Satz?

Ich habe viele positive Kommentare zu dem Film "Der kleine Vampir" von meinen Lesern bekommen. Das hat mich ganz besonders gefreut, denn ich war doch ein bisschen besorgt, weil die Filmgeschichte so stark von den Büchern abweicht. Ich finde es ganz toll, dass meine Leser zwischen Film und Buch trennen konnten. Ein Leser schrieb mir z.B., er wäre froh, dass die Filmgeschichte so anders als die Buchgeschichte ist, weil ihm dadurch seine schönen Erinnerungen an Rüdiger, Anna und Anton, wie er sie aus den Büchern kennt, nicht zerstört worden wären. Interessant finde ich auch, dass Joel Dacks immer noch der "echteste" der kleinen Vampire ist. Aber Rollo Weeks ist in meinen Augen schon sehr nahe an ihn herangekommen. Übrigens hat mir Joel Dacks zum Kinofilm eine liebe e-mail geschickt, in der er schreibt, dass ihm der Film sehr gut gefallen hat.
 

Ich bedanke mich ganz herzlich für das Interview! Ebenso möchte ich dir sowie deinem Mann Burghardt nochmals Danke sagen für eure Unterstützung des Fanclubs, das Mitteilen von Informationen und die Beantwortung meiner "zwischendurch-Fragen" per Email!

Das Interview wurde von mir im Februar 2001 schriftlich geführt.
 


 

1. Interview mit Angela Sommer-Bodenburg (August 99):

Du hast neben „Der kleine Vampir" inzwischen eine Vielzahl weiterer Bücher geschrieben und veröffentlicht. Dennoch ist „Der kleine Vampir" bis heute deine bekannteste und meistverkaufte Buchserie. Hast du damals je mit diesem, vor allem anhaltenden Erfolg gerechnet?

Angela: Der Erfolg kam für mich nicht unerwartet.

Denkt man an Angela Sommer-Bodenburg, denkt man in erster Linie an „Der kleine Vampir". Stört es dich etwas, dass deine anderen Bücher nicht auch in diesem Maße Bekanntheit erlangten?

Angela: Ja und Nein. Natürlich bin ich froh und glücklich dafür, dass der kleine Vampir eine so große Lesergemeinde erreicht hat und immer noch erreicht. Ich bekomme Briefe aus der ganzen Welt, und das ist natürlich eine schöne Anerkennung. Häufig schreiben mir Lehrer mit ihren Schulklassen, die plötzlich festgestellt haben, dass Bücherlesen Spaß machen kann! Andererseits werde ich durch den kleinen Vampir in eine Schublade gesteckt. Bücher von mir, die sich mit ernsteren, oft tabuisierten Themen befassen wie zum Beispiel „Julia bei den Lebenslichtern", in dem es um das Thema Sterben und Trauer geht, haben nicht die leiseste Chance, jemals eine literarische Auszeichnung zu bekommen. Ich vermute, dass man in den Kreisen der Juroren meine Bücher noch nicht einmal liest.

Seit du die erste Buchfolge von „Der kleine Vampir" zu schreiben angefangen hast, ist inzwischen einige Zeit vergangen. Wie sind die Geschichten entstanden, woher hast du deine Ideen genommen, vom wem oder was wurdest du inspiriert?

Angela: Ich wollte ein Buch schreiben, das Kinder gern - und freiwillig - lesen, das lustig, spannend, ironisch, fantasievoll und neu und anders sein sollte - mit Figuren, die man mögen kann, auch wenn sie auf den ersten Blick nicht sehr sympathisch wirken. Ich wollte Kindern helfen, ihre Ängste abzubauen, mutiger und selbstsicherer zu werden.

Mit der 16. Folge von „Der kleine Vampir" (Die Reise zu Graf Dracula) hast du dieser Buchreihe ein passendes Ende gesetzt. Hast du diesen Entschluss je bedauert? Besteht die Möglichkeit, dass du irgendwann die Geschichten um den kleinen Vampir doch weiterführst oder sollte dies deiner Meinung nach eher der Fantasie der Leser überlassen werden?

Angela: Ab 2000 erscheinen die Bände 9 - 16 des kleinen Vampirs im Rowohlt Verlag (Anm.: Bisher erschienen diese im Bertelsmann Verlag); dort wurden die ersten 8 veröffentlicht. Die Bände 9 - 16 werden von Amelie Glienke neu illustriert werden (Anm.: Die bisherige Illustration der Bände 9 - 16 stammte von Magdalene Hanke-Basfeld). Der Verlagsleiter von Rowohlt hat mich überredet, zwei neue Bände über den kleinen Vampir zu schreiben. Damit wird es demnächst 18 Bände geben.

Im Juni 99 beginnen in Schottland die Dreharbeiten für einen Kinofilm von „Der kleine Vampir". Wie kam es dazu und welche Buchfolgen umfasst der Film? Wird es von diesem Film evtl. eine Fortsetzung geben?

Angela: Inzwischen haben die Dreharbeiten zum Kinofilm „The little Vampire" begonnen. Sie dauern bis Ende September. In die Kinos kommt der Film im Jahr 2000. Für den Kinofilm wurde eine neue, ziemlich freie Kinohandlung entwickelt. Das screenplay enthält einige Ideen, die mir wirklich gut gefallen. Ich bin selbst gespannt, was daraus wird.

Im Oktober 98 ist ein neues Vampirbuch von dir, mit dem Titel „Der Fluch des Vampirs", erschienen. Kannst du etwas mehr darüber erzählen?

Angela: In meinem neuen Buch „Der Fluch des Vampirs" geht es auch um die Beziehung eines Menschen zu einem Vampir. Doch anders als beim kleinen Vampir ist diese Beziehung nicht vergnüglich und voller Abenteuer, sondern für den Menschen lebensbedrohlich. Am Ende wird der Vampir erlöst - allerdings auf eine gewaltfreie Art. Ich habe in dieses Buch sehr viel „Vampir-Folklore" einfließen lassen.

Welche Einstellung / Meinung hast du persönlich zu Vampiren?

Angela: Ich liebe Vampire ... kleine!

Liest du auch in deiner Freizeit Vampirgeschichten, z. Bsp. von Bram Stoker, Anne Rice u.a.? Falls ja, wie findest du diese?

Angela: Die Bücher von Anne Rice sind mir zu blutrünstig und zu humorlos. Bram Stoker gefällt mir gut. Ich habe eine große Sammlung fantastischer Literatur. Darunter sind auch einige sehr alte Bücher.

Um mal von den Vampiren weg zu kommen: Du bist in der Nähe von Hamburg geboren und hast dort auch u.a. Pädagogik und Soziologie studiert. Von 1972 bis 1984 hast du als Grundschullehrerin gearbeitet. Was hat dich dazu entschlossen, deinen Beruf aufzugeben?

Angela: Der Wunsch, mehr Zeit für meine eigentliche Berufung - das Schreiben - zu haben.

1992 bist du nach Kalifornien gezogen. Wie kam es dazu? Hattest du bereits zuvor Beziehungen zu den
USA?

Angela: Wir hatten keine Verbindungen in die USA. Aber der kleine Vampir war einem
Filmproduzenten in Hollywood aufgefallen, und insofern hat Rüdiger uns den Weg hierher geebnet.

Welchen Kontakt, welche Verbindungen hast du heute noch nach Deutschland?

Angela: Die meisten Leser habe ich in Deutschland. Ich schreibe in Deutsch. Ansonsten ist Kalifornien ein großer melting pot (Anm.: Dt.: „Schmelztiegel") und ich fühle mich als Teil davon.

Neben dem Schreiben malst du. Welche Motive enthalten deine Bilder und von was wirst du inspiriert?

Angela: Die meisten meiner Bilder sind Selbstportraits. Ich liebe die Bilder von Frida Kahlo. Sie haben mich sicherlich inspiriert.

Welche Musik hörst du privat? Und mit welcher Musik kannst du überhaupt nichts anfangen?

Angela: Ich spiele Gitarre und singe. Ich mag Blues, Folkmusic. Keine Operette oder Oper.

Gibt es einen Traum, den du dir noch erfüllen möchtest. Wenn ja, welchen?

Angela: Den Zeichentrickfilm „Der kleine Vampir" realisieren
Eine eigene CD produzieren, „Hanna, Gottes kleinster Engel" verfilmen
Einen Kunstband mit meinen Bildern veröffentlichen
Meine Bilder an vielen Orten ausstellen

Hast du ein Lebensmotto und / oder einen Lieblingsspruch?

Angela: Ich folge meiner inneren Stimme.

Vielen Dank für das Interview!

Das Interview wurde von mir schriftlich geführt im August 99
 


 


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